Papstreise nach Kolumbien
Botschafter des Friedens

Papst Franziskus - er gilt als wahrhafter Botschafter des Friedens. Für Adveniat-Kolumbienreferentin Monika Lauer Perez hat der Einsatz von Papst Franziskus für den Frieden in Kolumbien mit seiner Reise vom 6. bis zum 10. September 2017 einen Höhepunkt erreicht.

Programmpunkte des Papstbesuchs in Kolumbien. Zur Erklärung über die Punkte Scrollen.


Der Friedensprozess benötigt im Land selbst weit mehr Unterstützung als im internationalen Umfeld. Um nicht eine neue Welle der Gewalt auszulösen, muss die Sicherheit besonders von drei Gruppen garantiert werden: der inzwischen entwaffneten FARC-Kämpfer; der auf ihr Land zurückkehrenden Binnenflüchtlinge und von Menschenrechtsaktivistinnen und –aktivisten. Chancengerechtigkeit, die Rückgabe von Land an Millionen von Binnenvertriebenen, die Entschädigung der Opfer, Alternativen zum Coca-Anbau, die politische Teilhabe der Guerilla, Bildung und Arbeit für die ehemaligen Kämpfer, die Einrichtung einer Wahrheitskommission und der ausgehandelten Übergangsjustiz sowie die Bekämpfung der Korruption sind große Herausforderungen, denen sich Kolumbien stellen muss.

Santos: „Wir empfangen ihn als Botschafter des Friedens und der Versöhnung“

Papst Franziskus hat dem kolumbianischen Volk bereits vielfach im Friedensprozess Mut gemacht. Foto: CELAM

Der Papst, so heißt es von Seiten der kolumbianischen Kirche, will in diesem kritischen Moment des Lebens in Kolumbien zu einem tiefen Nachdenken darüber einladen, was Friede für alle bedeutet. Auch wenn nicht alle Kolumbianer uneingeschränkt diesen Besuch begrüßen, wird Papst Franziskus Gehör finden. Das Motto „Lasst uns den ersten Schritt machen“ richtet sich an alle Kolumbianer, an „die in den Städten leben, als auch an die Menschen auf dem Land, an die Armen und Reichen, an Alte und Junge“, wie die Kirche betont. Kolumbiens Präsident Manuel Santos erklärt, es sei ein Privileg, dass Franziskus nach Kolumbien reise. Das Oberhaupt der katholischen Kirche habe bei zahlreichen Gelegenheiten Mut gemacht für die Suche nach dem Frieden in Kolumbien. „Er ist ein Botschafter der Liebe und des Glaubens.“ Er baue Brücken, nicht Mauern, so Santos. „Wir empfangen ihn als Botschafter des Friedens und der Versöhnung.“

Adveniat-Friedenspartner in Kolumbien

Adveniat fördert in Kolumbien Bildungs- und Menschenrechtsprojekte. Die Partnerinnen und Partnern vor Ort wissen, welche Hilfe nötig ist. Mehr zu unseren Friedens-Partnern

Monika Lauer Perez, Kolumbienreferentin bei Adveniat. Foto: Steffen

"Die Sorge um das gemeinsame Haus"

Papst Franziskus verlangt ein Öffnen der Herzen für die Begegnung mit dem und den Anderen sowie die Bereitschaft zur Vergebung und Versöhnung. Auf der zweiten Station der Reise in Villavicencio, dem Tor zur – aufgrund wirtschaftlicher Interessen gefährdeten – Amazonasregion wird der Papst ausdrücklich zur Versöhnung mit Gott, zur Versöhnung untereinander und zur Versöhnung mit der Natur aufrufen. Die politischen Voraussetzugen für einen gelingenden Aufbau des Friedens und der Appell, eine inklusive Gesellschaft zu schaffen, die von sozialer Gerechtigkeit, Solidarität, Geschwisterlichkeit und der „Sorge um das gemeinsame Haus“ getragen wird, vereinen weltlich-politische und religiös-pastorale Sichtweisen. So besteht die begründete Hoffnung, dass Papst Franziskus mit seinem Besuch ein wahrhafter, breit wahrgenommener Botschafter des Friedens sein wird.

Text: Monika Lauer Perez

Offizieller Papst-Song aus Kolumbien

Es standen der Jury mehr als 400 eingereichte Songs zur Auswahl.  Unter den Finalisten wurde schließlich das Lied mit dem Titel "Demos el primer paso" - "Machen wir den ersten Schritt" ausgewählt. Der Titel ist gleichzeitig auch das Motto des Papstbesuches.