Maike Donnay
aus Deutschland

Maike Donnay. Foto: Lambertz/Adveniat


Maike Donnay aus Münster hat 2018 als Freiwillige ein Jahr im Adveniat-Projekt Hogar de Cristo in Guayaquil, Ecuador, gearbeitet, wo sie sich u. a. um Familien in Armenvierteln kümmerte und sie motivierte, ihre Lebensbedingungen zu verbessern.
 

Wofür hast du in dem Adveniat-Projekt Verantwortung übernommen?

In Guayaquil habe ich die Frauen ermutigt, arbeiten zu gehen und sich nicht nur zu Hause um die Kinder zu kümmern. Das Gleiche gilt für die Jugendlichen und Kinder. Ich habe sie ermutigt, regelmäßig zur Schule zu gehen und eigenständig ihre Hausaufgaben zu machen, damit sie etwas lernen und so die Aussicht haben, aus dem Kreislauf der Armut herauszukommen.
 

Was wolltest du gerne verändern?

Mir ist erst in Guayaquil aufgefallen, wie glücklich wir Jugendlichen aus Deutschland uns schätzen können: Wir bekommen eine tolle Ausbildung, können einen Beruf erlernen oder studieren und haben gute Berufschancen. Das kann man von den Jugendlichen in Ecuador nicht behaupten. Es gibt zwar eine Schulpflicht bis 14 Jahre, aber ich habe den Eindruck, dass die öffentlichen Schulen den Kindern nicht die beste Bildung bieten. Ich finde es zum Beispiel erschreckend, dass in Ecuador nur die Schüler der teuren Privatschulen ein bisschen Englisch lernen. Ohne Englisch haben die Jugendlichen kaum Chancen auf dem internationalen Arbeitsmarkt, der auch für sie immer wichtiger wird. Hinzu kommt, dass die Jugendlichen in den Armenvierteln häufig schon früh selbst Kinder bekommen. Und es ist sehr schwierig, sich um ein Kind zu kümmern und gleichzeitig die Schule zu beenden. Das alles kann ich allein zwar nicht ändern, aber in diesem Jahr habe ich durch meinen Einsatz bei Hogar de Cristo dazu beigetragen.
 

Welche Talente haben dir dabei geholfen?

Tja, das ist in diesem Fall ganz schön schwierig. Ich konnte ja nicht das Bildungssystem Ecuadors verändern. Ich konnte die Schüler nur ermutigen, sich in der Schule anzustrengen und im Anschluss mit einem vernünftigen Studium einen richtigen Job zu suchen. Ich habe ihnen gesagt, dass sie nicht aufgeben sollen, auch wenn es aussichtslos erscheint. Das wäre dann wohl am ehesten ein Motivationstalent.
 

Wer ist dein Vorbild?

Diejenigen, die es aus eigenem Antrieb geschafft haben, aus den Armenvierteln in Ecuador herauszukommen, indem sie einen guten Abschluss gemacht haben, in ihrem Studium erfolgreich waren und jetzt einen festen Job mit fairer Bezahlung haben.

So können Sie sich für Jugendliche in Lateinamerika einsetzen:

Unterstützen Sie mit Ihrer Spende Adveniat-Projektpartner, die junge Menschen in Lateinamerika und der Karibik bei ihrer Entwicklung zu einem selbständigen und verantwortungsvollen Leben unterstützen.