Manuel Moran
Berufsberater für Mara-Aussteiger

Der Jugend in El Salvador fehlen Perspektiven. Viele sehen in gewalttätigen Jugendbanden, den sogenannten Maras, den einzigen Ausweg. Mit seinem Stipendien-Projekt, das vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat unterstützt wird, zeigt Manuel Morán den Jugendlichen eine gewaltfreie Alternative zur weitverbreiteten Gewalt.

Die Jugend in El Salvador hat keine Perspektiven. Viele sehen in gewalttätigen Jugendbanden, den sogenannten Maras, den einzigen Ausweg. Mit seinem Stipendien-Projekt „Promuevo Sonrisas para el futuro“ (Lächeln für die Zukunft fördern), das vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat unterstützt wird, zeigt Manuel Morán den Jugendlichen eine gewaltfreie Alternative zur weitverbreiteten Gewalt.

Der Caritas-Direktor der Diözese Santa Ana, die vier der gewalttätigsten Gemeinden El Salvadors umfasst, betreut in seinem Stipendien-Programm insgesamt 300 Jugendliche. Alle stammen aus einem „gefährdeten Umfeld“. Sie haben Gewalt zuhause kennengelernt, dealten mit Drogen, haben Mara-Mitglieder in der Familie oder waren selbst aktiv wie Ovidio. Der 24-jährige Ex-Mara ist heute Vater einer Tochter, arbeitet als Schuster und studiert sogar. Dabei gilt ein Ausstieg in Mara-Kreisen als unmöglich. Mitglieder landen entweder im Gefängnis oder im Grab. Ovidio nicht. Denn Manuel Morán hält seine schützende Hand über ihn – und die der katholischen Kirche. Sie ist die Institution, die in den Reihen der Maras noch Respekt genießt. Staat und Gesellschaft haben versagt.

So können Sie sich für faire Arbeit einsetzen:

Unterstützen Sie mit Ihrer Spende die Adveniat-Aktionspartner, die sich für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne in Lateinamerika und der Karibik einsetzen.

Manuel Morán ist Caritas Direktor der Diözese Santa Ana in El Salvador.
Manuel Morán ist Caritas Direktor der Diözese Santa Ana in El Salvador. Foto: Jürgen Escher

Für eine bessere Zukunft

Aus dem jungen Vater Ovidio und den anderen Jugendlichen wieder einen Teil der Gesellschaft zu machen, das ist Moráns Aufgabe – seine „Mission“. Mit seiner Frau Maria hat er sich bemüht, den beiden Söhnen ein gutes Zuhause zu bieten. José und Luís gehen auf eine Agrarschule, lernen den nachhaltigen Anbau von Mais oder das umweltschonende Düngen.

Welche Perspektiven Bildung und Arbeitsmöglichkeiten bieten, hat Morán in seiner Kindheit selbst erlebt. Als eines von neun Geschwistern und Sohn von Landwirten musste er bei der Feldarbeit helfen, die Schulausbildung galt als zweitrangig. Dennoch überzeugte er durch gute Noten, erhielt Stipendien und konnte sich in Spanien, Israel und Mexiko fortbilden. „Ich habe viele Menschen kennengelernt, die dafür kämpfen, dass sich die Welt ändert. Ihr Vorbild treibt mich an, für eine bessere Zukunft einzustehen.“

Text: Laurine Zienc