Der Welttag der Armen
Hintergrund und Geschichte

Unter dem Motto „Liebt nicht in Worten sondern in Taten“ findet jedes Jahr am Sonntag vor Christkönig der „Welttag der Armen“ statt. Papst Franziskus hat den Tag zum Abschluss des „außerordentlichen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“ am 20. November 2016 eingesetzt. Das Bündnis "Gemeinsam solidarisch zum Welttag der Armen" will in Deutschland Politik und Gesellschaft wach rütteln, die weltweite Ungleichheit entschlossener zu bekämpfen.

Das Bündnis „Gemeinsam solidarisch zum Welttag der Armen“ präsentierte im Essener Dom ein Kunstwerk, dass die beiden kolumbianischen Künstler Anne Stickel und Warner Benitez zusammen mit Wohnungslosen und Menschen in finanziellen Nöten im Bistum Essen gemalt haben. Foto: Achim Pohl/Adveniat



Im Mittelpunkt des Welttags der Armen steht die „pastorale Option für die Armen“, die Franziskus der Weltkirche ans Herz legt. Dies bedeutet, dass wir alle uns vorrangig für die Arm-Gemachten und Ausgegrenzten dieser Welt einsetzen sollen. Papst Franziskus lädt die Gemeinden, Diözesen, Verbände, Organisationen ein, den Welttag in besonderer Weise zu gestalten.

Das Bündnis "Gemeinsam solidarisch zum Welttag der Armen"

Seit 2018 gibt es im Bistum Essen und darüber hinaus das Bündnis "Gemeinsam solidarisch zum Welttag der Armen". Das Bündnis möchte den Impuls von Franziskus aufgreifen und durch besondere Aktionen rund um den Welttag der Armen einen Gegenakzent zur dominanten Tendenz der Abgrenzung und Ausgrenzung setzen. Mitglieder des Bündnisses sind das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat, die BIB Bank im Bistum Essen, der BDKJ-Diözesanverband Essen, das Bistum Essen, der Caritasverband Essen, grüßgott – Citypastoral am Essener Dom, Die Kurbel – Oberhausen, der DjK-Bundesverband und Diözesanverband Essen, die Duisburger Werkkiste, die Franziskaner in Essen, die Hauptschule Bottrop-Welheim, das Projekt LebensWert – Duisburg, der KAB Diözesanverband Essen, das Kath. Bildungswerk Duisburg, die Missionsärztliche Schwestern, die Propsteipfarrei St. Johann Duisburg und das sozialpastorale Zentrum Petershof.
 

Hoffnungsorte für eine andere Welt: Bündnis zum Welttag der Armen lädt zu Gottesdiensten in Essen, Duisburg, Oberhausen ein

„Es gibt Menschen, die meinen, sie können andere ausbeuten und vertreiben: aus ihrer Wohnung in Essen, oder aus dem Regenwald in Brasilien.“ Das hat der Geschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Stephan Jentgens, anlässlich des von Papst Franziskus ausgerufenen Welttags der Armen kritisiert. An seinem Sitz in Essen hat das Hilfswerk gemeinsam mit einem breiten Bündnis am frühen Mittwochabend, 14. November 2019, Hoffnungsorte besucht. 

Mehr zum Welttag der Armen 2019

Vor dem Welttag der Armen am Sonntag, 18.11. 2018, haben sich sich die achten Klassen der Hauptschule Welheim in Bottrop in ihrer Projektwoche mit dem Thema Armut beschäftigt.

Vor dem Welttag der Armen 2018 hatten sich sich die achten Klassen der Hauptschule Welheim in Bottrop in ihrer Projektwoche mit dem Thema Armut beschäftigt.

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8a und 8b der Hauptschule Welheim hatten sich 2018 in einer Projektwoche mit dem Thema Armut in Deutschland und Südamerika auseinander gesetzt. Um mehr darüber zu erfahren, hatten der Abteilungsleiter der Adveniat-Bildungsabteilung Heiner Ganser-Kerperin mit seiner Kollegin Juliana Schulte und mit der Kolumbianierin Tatiana Cortes Castañeda die Schülerinnen und Schüler besucht. Tatiana Castañeda beantwortete die Fragen und diskutierte mit den Schülern über das Thema Armut. Die junge Frau stammt selbst aus einer armen Familie und konnte nur durch Hilfe ihrer Familie studieren. Derzeit absolviert sie ein viermonatiges Praktikum beim Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat.

Plakat der Schüler aus Bottrop-Welheim zum Thema Armut.

Plakat der Schüler aus Bottrop-Welheim zum Thema Armut.

Aber die Schülerinnen und Schüler der Hauptschule Welheim diskutierten nicht nur mit ihr über das Thema Armut, sondern wurden auch kreativ. Ergebnist ist ein Plakat mit dem Title "Armut. Adveniat Bildungsreferentin Juliana Schulte, die über ein Jahr in Argentinien gelebt hat, stellte in der Diskussion mit den Schülern klar, dass Armut in Südamerika nicht gleich heißt, dass man unglücklich ist. „ Die armen Menschen organisieren sich und helfen sich untereinander, weil die politischen Kräfte dieses nicht tun.“ Heiner Ganser-Kerperin erläuterte mit dem Lehrer Werner Breitzke, wie wichtig es ist sich für die Armen aller Menschen weltweit einzusetzen. Die Hauptschule Welheim und das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat gehören dem „Bündnis des Welttages der Armen“ an. 

„Der globalisierten Wirtschaft, deren Ausbeutung in jeder Hinsicht keine Grenzen kennt, müssen wir als Kirche eine weltweite Solidarität entgegenstellen.“ Davon ist der Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat Pater Michael Heinz überzeugt. Deshalb macht sich Adveniat mit seinen Partner dafür stark, dass der von Papst Franziskus in seinem Schreiben „Misericordia et misera“ am 20. November 2016 eingesetzte "Welttag der Armen" als Chance genutzt wird, um entschlossener die weltweite Ungleichheit zu bekämpfen.

2017 hatten Jugendlichen der Duisburger Sozialeinrichtung „Werkkiste“ in Duisburg-Bruckhausen ein mehr als 20 Quadratmeter große Wandbild gefertigt, das am 19. November 2017 am Turm der Liebfrauenkirche aufgehängt wurde.

Kunstaktion von Adveniat und Werkkiste Duisburg

Kunstaktion von Adveniat und Werkkiste Duisburg 2017

Jugendlichen der „Werkkiste“ haben das Wandbild in einem einwöchigen Kunstworkshop unter der Leitung der Künstler Anne Stickl und Warner Benitez aus Kolumbien gefertigt. Weitere Informationen finden Sie hier.

„Wir leben in der Einen Welt extremer Ungleichheit“, ist Pater Heinz überzeugt. Deshalb rufe der Papst nach einer anderen Wirtschaft, „die sich nicht am Gewinn, sondern am Menschen orientiert“. Der Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks aus Essen ermuntert die Bevölkerung dazu, „den Armen zuzuhören, Begegnungen über Grenzen hinweg zu ermöglichen und gemeinsam eine echte Kultur des Teilens zu leben“. Deshalb sei es für Adveniat von zentraler Bedeutung, dass seine Partnerorganisationen ihre Initiativen eigenverantwortlich entwickeln. „Denn sie wissen am besten, wie Menschen befähigt werden, ihre Zukunft, ihr Leben in Würde zu gestalten.