30 Prozent mehr Waldbrände in Brasiliens Amazonasregion in 2019

Die Waldbrände im brasilianischen Teil des Amazonaswaldes haben im vergangenen Jahr gegenüber 2018 um 30 Prozent zugenommen.

Die Waldbrände im Amazonasgebiet hatten im August 2019 weltweit Besorgnis erregt (Symbolbild). Foto: Adveniat

Daten des staatlichen Klimainstituts Inpe wiesen 89.178 Brände aus - im Vorjahr waren es 68.345. Allein im August und September 2019, als die Brände weltweite Aufmerksamkeit erregten, wurden laut Inpe rund 41.000 Quadratkilometer Wald zerstört.

Auch in den anderen Ökosystemen Brasiliens nahmen die Brände im vergangenen Jahr zu. In der "Mata Atlantica", dem atlantischen Küstenurwald, stieg die Zahl um 61 Prozent auf 18.177. Ähnlich stark war die Zunahme in den Cerrado-Savannen Zentralbrasiliens, wo 62 Prozent mehr Brände registriert wurden (63.874). Den stärksten Anstieg gab es jedoch in dem Pantanal-Sumpfgebiet in Westbrasilien. Dort stiegen die Brände um 493 Prozent auf 10.025.

Die Waldbrände hatten im August weltweite Besorgnis ausgelöst, auf die Brasiliens rechtspopulistischer Präsident Jair Messias Bolsonaro mit der Entsendung tausender Soldaten in die Amazonasregion reagierte. Nachdem daraufhin die Zahl der Feuer zunächst zurückging, nahmen sie nach dem Ende des Militäreinsatzes Ende Oktober wieder zu. Auch die steigenden Abholzungszahlen hatten globales Aufsehen erregt, nachdem Bolsonaro dem Institut Inpe Manipulation der Daten vorgeworfen hatte. Auch hier soll es eine Zunahme um 30 Prozent gegeben haben.

Für gute Lebensbedingungen für die indigenen Völker im Amazonas.

Bolsonaro hatte seit seinem Amtsantritt im Januar 2019 die staatlichen Kontrollen beim Umweltschutz heruntergefahren. Für seine Unterstützung der Agrar-Lobby, die den Amazonaswald wirtschaftlich ausbeuten will, wurde der Ex-Militär in Brasilien und weltweit kritisiert. Das Engagement ausländischer Organisationen und Regierungen beim Umweltschutz beäugt der Rechtspopulist kritisch. Es handele sich dabei um eine Einmischung in innerbrasilianische Angelegenheiten, so Bolsonaro. (kna)