4,6 Millionen Menschen in Guatemala hungern - Adveniat unterstützt die Ernährung von Familien

4,6 Millionen Menschen sind in Guatemala nach neuesten Daten von Hunger bedroht. Jedes zweite Kind ist unterernährt. Neben steigenden Lebensmittelpreisen, verstärkt das Wetterphänomen El Niño die Ernährungskrise.
 

Gesundheitsvorsorge beginnt mit einer gesunden Ernährung. Gerade bei den Kleinsten ist dies besonders wichtig, denn Unterernährung im Mutterleib oder in den ersten Lebensjahren kann langfristige gesundheitliche Folgen haben. Foto: Pohl/Adveniat

Adveniat-Projektpartnerin Carolina de Magalhães. Foto: Pohl/Adveniat

Die Adveniat-Projektpartnerin Carolina de Magalhães setzt sich bereits seit vielen Jahren für die Ernährungssicherheit von armen Familien in Lateinamerika ein. Für sie beginnt Gesundheitsvorsorge mit einer gesunden Ernährung und einer nachhaltigen Landwirtschaft. Gerade bei den Kleinsten ist dies besonders wichtig, denn Unterernährung im Mutterleib oder in den ersten Lebensjahren kann langfristige gesundheitliche Folgen haben. Carolina leitet die Gesundheitspastoral im Bistum Suchitepéquez in Guatemala. In den vergangenen Jahren hat sie, gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden, Kleinbauern auf dem Land gezeigt, wie sie beispielsweise Soja, das sie als Tagelöhner auf riesigen Plantagen als Futtermittel anbauen, auch für den eigenen Bedarf pflanzen und weiterverarbeiten können. So beseitigt die Hilfe zur Selbsthilfe des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat und seiner Partnerinnen und Partner vor Ort Hunger und Mangelernährung.
 

Für die Unterstützung der Menschen in Lateinamerika.


In den vergangenen Jahren bereitet El Niño den Menschen in Guatemala zusätzlich Sorgen. Offizielle Klimaprognosen gehen von einer signifikant hohen Wahrscheinlichkeit aus, dass sich El Niño auch in diesem Jahr zwischen Mai und Juli bilden könnte. Das Klimaphänomen führt zu extremen Wetterbedingungen wie Dürre, Hitze oder Überschwemmungen. In Lateinamerika ist vor allem der sogenannte Trockenkorridor betroffen, der sich über mehrere Länder erstreckt. Besonders der guatemaltekische Teil dieses Korridors ist betroffen: Hier leben schon jetzt 80 Prozent der Einwohner in Armut und 30 Prozent in extremer Armut. Das heißt, dass sie weniger als 2,15 US-Dollar pro Tag zur Verfügung haben. Die Familien vor Ort ernähren sich vor allem von Mais und Bohnen, durch die extremer werdenden klimatischen Bedingungen sind ihre Ernten jedoch gefährdet. In den letzten Jahren gab es immer wieder Ernteausfälle. Diese treffen arme Familien auf dem Land mit ganzer Wucht: denn der Maispreis hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt.

Viele Familien in der Projektregion von Carolina de Magalhães backen mittlerweile ihr Brot mit Sojamehl oder verarbeiten die Sojabohnen zu Milch und Käse. Fleisch und Milchprodukte können sie sich oft nicht leisten, darum ersetzen sie diese durch die nahrhafte Bohne. „Wenn wir uns gut ernähren, werden wir nicht so oft krank und leben gut!“ erzählt Lissandro Fuentes, ein Kleinbauer aus dem Projekt. So reduziert das Projekt die Unter- und Mangelernährung, macht die Familien unabhängiger von den Weltmarkt-Preisen und trägt auch direkt zur Gesundheit der Menschen in Suchitepéquez bei. (jw)