Bolivien: Hilfe für arbeitende Kinder auf dem Friedhof

„Ich weiß noch, dass ich die Leiter kaum tragen konnte“, erinnert sich Daniela, „und dass meine Knie zitterten, wenn ich zu einem sehr hoch gelegenen Grab geklettert bin.“ Um die Grabhäuser zu reinigen, Blumen aufzustellen, ein kurzes Gebet zu sprechen. Damals war sie sieben Jahre alt. Noch heute arbeitet das Mädchen für ein Almosen von 4 Bolivianos, umgerechnet 50 Cent, als so genanntes Friedhofskind in Bolivien – für sich und ihre Familie.
 

Eine andere Wahl als zu arbeiten hat Daniela nicht. Seit ihr Vater krank wurde, schafft er seine Arbeit als Warenträger auf dem Markt für wenige Stunden am Tag, nur noch unter Schmerzen. Darum ist die Familie auf jedes kleine Zubrot angewiesen – so wie Tausende von armen Familien in Bolivien, in denen Tagelöhnerei, Kinderarbeit und Not den Alltag bestimmen.


Mehr als 700.000 Kinder arbeiten in Bolivien, einem der ärmsten Länder Lateinamerikas, um zu überleben. Einige sind erst sieben oder acht Jahre alt und es ist mehr als eine rührende Geste, mit der die Kleinsten zum Broterwerb ihrer Familien beitragen. Es ist lebenswichtig.

Zum Wohl der Friedhofskinder und so vieler anderer aus blanker Not arbeitender Kinder hat Padre Joselito, Ordensmann der Trinitarier, ein Hilfezentrum gegründet. Dort geben die engagierten Ordensleute arbeitenden Mädchen und Jungen zu essen, helfen bei den Schulaufgaben und stehen ihnen in persönlichen Notlagen zur Seite. Fast täglich kommen neue Kinder hinzu, weil die Zahl der notleidenden Familien in der Corona-Krise weiter wächst.
 

„Ohne Danielas Unterstützung könnten wir nicht überleben“, gesteht ihr Vater. „Ich schäme mich, dass ich nicht mehr für meine Familie sorgen kann. Umso dankbarer bin ich für die Hilfe der Ordensleute.“

Wenn Daniela erschöpft und ausgehungert ist, findet sie im Hilfezentrum der Trinitarier einen Ort, an dem sie Kraft schöpfen kann. Jeden Tag gibt es ein warmes Essen – für viele die einzige Mahlzeit am Tag. „Hier bekomme ich Hilfe und Unterstützung“, erzählt sie. „Die Erzieher haben immer ein offenes Ohr und sind wie meine Freunde.“

Nach dem Essen gibt es Hilfe bei den Hausaufgaben. „Viele arbeitende Kinder haben Lernschwierigkeiten“, sagt Lehrerin Carina Amanzabel Garnica. „Die staatlichen Schulen gehen auf ihre schwierige Situation nicht ein. Dabei hängt ihre ganze Zukunft davon ab.“ Padre Joselito Alvarez Romero von den Trinitariern weiß das nur allzu gut: „Die Lebensrealität hier ist hart. Nur durch Bildung und durch Liebe können wir die Zukunft verbessern.“

Für die Menschen in Lateinamerika.

„Die warme Mahlzeit, die die Kinder hier bekommen, füllt nicht nur ihre Mägen. Es ist für sie ein wichtiges Zeichen, dass sie nicht alleine sind.“

Padre Joselito Alvarez Romero vom Orden der Trinitarier


Durch die Corona-Krise hat sich der Kampf ums Überleben für die Armen – ganz besonders für Kinder, Jugendliche und alleinstehende alte Menschen – in Lateinamerika weiter verschärft. Ihre Spende sorgt dafür, dass die akute Hilfe zum Überleben weitergehen kann. Genauso wie die nachhaltige und langfristige Unterstützung durch Bildung, medizinische Versorgung und Seelsorge.
 

Für weitere Informationen, wie Sie die Arbeit von Adveniat-Projektpartnern wie den Trinitariern in Lateinamerika und der Karibik mit einer Spende unterstützen können, wenden Sie sich gerne an:

Carmen Martínez
Abteilung Spenderkommunikation
Telefon 0201 1756-209
E-Mail: carmen.martinez(at)adveniat(dot)de

Für die Menschen in Lateinamerika.