Hilfe für mangelernährte Kinder im Amazonas

„Die Menschen hatten kaum Kontakt zueinander“, erinnert sich Schwester Maria Soares. „Als hätte die Armut sie sprachlos gemacht.“ Gut sechs Jahre ist das her. Damals starben in den armen Regionen Brasiliens ungewöhnlich häufig Kinder an vermeidbaren Erkrankungen, wie Meningitis und Masern. Viele waren unterernährt – das musste sich ändern.
 

Die Schwestern schulen die Familien, zeigen ihnen wie wichtig gute Ernährung ist und bieten Hilfe bei der Gesundheitsversorgung an. Foto: Kopp/Adveniat


Zum Schutz und zur Begleitung der Kinder und Mütter in den armen Regionen des Landes, gründete die katholische Kirche Brasiliens eine eigene Kinderpastoral. Die Salesianerinnen Schwester Agostinha de Souza und Schwester Maria Soares bekamen den Auftrag: Geht nach Presidente Figueredo, tief im Amazonas-Urwald, 120 Kilometer nördlich von Manaus! Das Gebiet der Pfarrei ist zehnmal so groß wie das Saarland, aber Rast kennt Schwester Agostinha nicht: „Ich bin glücklich, wenn ich sehe, dass meine Arbeit den Kindern hilft, wenn ich sehe, dass es ihnen gut geht. Es ist nicht immer einfach, aber mein Glaube treibt mich an.“
 

Für die Menschen in Lateinamerika.


Die Schwestern schulen die Familien, zeigen ihnen wie wichtig gute Ernährung ist und bieten Hilfe bei der Gesundheitsversorgung an. Sie betreuen und begleiten Familien in Not, helfen bei akuten Problemen. Ihr Netzwerk der Hilfe wächst – auch dank inzwischen mehr als einem Dutzend Ehrenamtlichen in den Gemeinden. Das war gerade in der Corona-Krise ein Segen: Schnell und unbürokratisch konnten die Schwestern mit den Ehrenamtlichen Lebensmittelpakete an hungernde Familien verteilen, so auch an die alleinerziehende Mutter Marinilce Viana. Sie sagt: „Die Schwestern der Kinderpastoral haben uns sehr geholfen. Gott segne sie dafür.“

Neben der Sorge um das tägliche Brot macht den Familien eine weitere Misere schwer zu schaffen: Seit Ausbruch der Pandemie sind die Schulen geschlossen. Kinder aus wohlhabenden Familien haben Fernunterricht per Internet. Ein Luxus, der für die ärmeren unerreichbar ist. Immerhin bringt ein Lehrer aus der Stadt den Kindern in den verstreuten Siedlungen einmal pro Woche Aufgabenblätter und Übungshefte, damit sie zuhause lernen können. „Vielen Eltern fällt es sehr schwer, ihre Kinder beim Lernen zu unterstützen. Sie haben selbst nur eine lückenhafte Bildung. Manche sind gar nicht oder nur wenige Jahre zur Schule gegangen. Dann springen wir ein. Wir lassen die Kinder nicht im Stich.“
 

Nur eine Lehmpiste führt durch den Regenwald in die Siedlung Nossa Senhora das Grassas, die zur Gemeinde Presidente Figueredo gehört. Wer hier lebt, gehört zu den ärmsten Familien des Landes.

Mit selbstgemachter Zusatznahrung sorgen die Schwestern dafür, dass die Kinder alle nötigen Vitamine und Nährstoffe erhalten. Um die Not nachhaltig zu lindern, vermitteln sie zudem wertvolles Wissen für die Selbsthilfe: Sie bringen den Frauen bei, in kleinen Gärten Salat, Kohl, Zwiebeln und Kräuter anzubauen. Das stärkt die Fähigkeit der Familien, sich selbst zu helfen.

"Vielen Eltern fällt es sehr schwer, ihre Kinder beim Lernen zu unterstützen. Sie haben selbst nur eine lückenhafte Bildung. Manche sind gar nicht oder nur wenige Jahre zur Schule gegangen. Dann springen wir ein. Wir lassen die Kinder nicht im Stich.“

„Als Mutter fühle ich mich von den Schwestern total unterstützt. Das macht mich sehr glücklich. Ich wünsche mir, dass andere Mütter in ihrer Not den gleichen liebevollen Beistand bekommen, der mir so sehr geholfen hat.“

Erizangela Monteiro, 38 Jahre


Durch die Corona-Krise hat sich der Kampf ums Überleben für die Armen – ganz besonders für Kinder, Jugendliche und alleinstehende alte Menschen – in Lateinamerika weiter verschärft. Bis Juni 2021 hat Adveniat bereits 8,2 Millionen Euro zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und deren Folgen zur Verfügung gestellt. Ihre Spende sorgt dafür, dass die Hilfe zum Überleben weitergehen kann. Genauso wie die nachhaltige und langfristige Unterstützung durch Bildung, medizinische Versorgung und Seelsorge.

Für weitere Informationen, wie Sie die Arbeit von Adveniat-Projektpartnern in Lateinamerika und der Karibik mit einer Spende unterstützen können, wenden Sie sich gerne an:

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Für die Menschen in Lateinamerika.