Kuba in der Corona-Krise:
längere Schlangen, mehr Hunger

Kuba kehrt offiziell mehr und mehr zur Normalität zurück. Doch insbesondere für die Armen stellt sich infolge der Corona-Pandemie keine Normalität ein. Die Versorgung mit Lebensmitteln und Hygiene-Artikeln ist noch prekärer als sonst. Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat hat mehr als 100.000 Euro Nothilfe geleistet.

„Besonders die Armen sowie die Kranken und Alten leiden unter dem Besuchs- und Kontaktverbot“, erklärt der Kuba-Referent des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Martin Hagenmaier. Die kirchlichen Besuchsdienste der Gemeinden, Orden und Bistümer tun alles, um die Menschen, die die Hilfe am nötigsten brauchen, auch in der schwierigen Zeit der Kontaktbeschränkungen, zu erreichen. Das größte Problem für die arme Bevölkerungsmehrheit ist es Hagenmaier zufolge, dass sie infolge der Pandemie-Bekämpfung nicht mehr über die Kontaktmöglichkeiten verfügen, um für ihren Unterhalt sorgen zu können und es auch in den Geschäften kaum noch Lebensmittel geschweige denn Hygiene-Artikel zu erschwinglichen Preisen zu kaufen gibt. „Wir haben unseren kirchlichen Partnern vor Ort landesweit mehr als 100.000 Euro zur Verfügung gestellt, damit sie die Menschen beim Kauf dringendst benötigter Nahrungsmittel und Hygieneartikel unterstützen können“, erläutert Adveniats Kuba-Referent.

für die Menschen in Lateinamerika in der Corona-Krise

Wie der Kuba-Korrespondent Andreas Knobloch berichtet, leiden die Menschen vor allem unter dem wirtschaftlichen Einbruch in Folge des Lockdowns. Lange Schlangen vor den Geschäften zeigten, dass die Lebensmittelversorgung höchst prekär ist. Wie auch in europäischen Tourismus-Hochburgen leiden Hotels und Restaurants der karibischen Insel vor allem unter dem Einreise-Stopp für Ausländer. Dennoch soll zuerst der nationale Tourismus anlaufen. Für internationale Flüge bleiben die Flughäfen vorerst geschlossen.