2.000 Menschen in neuem Migrantentreck
von Mexiko Richtung USA

Ein Migrantentreck auf dem Weg von Süd-Mexiko in Richtung USA ist auf rund 2.000 Menschen angewachsen. Dies berichtet die Tageszeitung "La Prensa" (Montag) über die am Samstag in der südmexikanischen Grenzstadt Tapachula gestartete Gruppe von zunächst rund 500 Personen aus Mittelamerika, Haiti und Kuba. Nach lokalen Medienberichten kommt die Gruppe wegen der hohen Temperaturen und der vielen Kinder und alten Menschen nur langsam voran.

Junge Migranten aus Mittelamerika auf dem Weg zu dem Güterzug, der sie in den Norden Mexikos bringen soll. Foto: Schmidt/Adveniat

Der Bischof der Diözese Tapachula rief am Wochenende zur Solidarität mit den Menschen auf. Der Glaube gebiete es, die Durchreisenden aufzunehmen und sie wie der barmherzige Samariter zu unterstützen, erklärte Jaime Calderon in einer Stellungnahme. Solidarität und Großzügigkeit seien ebenso angebracht wie die Abkehr von Fremdenhass und Rassismus, forderte Bischof Calderon. Gleichzeitig verurteilte er Gewaltakte, die von einzelnen Mitgliedern der Karawane verübt worden waren.

Für die Menschen auf der Flucht.

Der Bischof mahnte zudem, das Grundproblem hinter den ständig neuen Migrantengruppen anzugehen. Es gehe nicht darum, Politiker oder Regierungen zu beschuldigen, sondern rasche Schritte zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise zu unternehmen, betonte er mit Verweis auf eine ausführliche Analyse der Situation, welche die Bischöfe im benachbarten Honduras kürzlich veröffentlicht hatten.

Bereits im vergangenen Herbst hatte sich eine weltweit beachtete Migrantenkarawane aus Honduras auf den Weg in Richtung USA gemacht. Im nordmexikanischen Tijuana versuchten damals einige hundert Menschen, die Grenze zu stürmen, wurden aber von US-Beamten zurückgedrängt. Danach löste sich die Karawane in verschiedene Gruppen auf: Ein Teil der Migranten ist inzwischen in ihre Heimat zurückgekehrt, andere erhielten Asyl in den USA, wieder andere wollen in Mexiko bleiben. (kna)