Pilger aus dem Erzbistum Paderborn besuchen Adveniat-Aidshilfeprojekt

„Mein Gott, da kommen mir meine eigenen Probleme so klein vor“, sagt Weltjugendtags-Pilgerin Lisa-Marie Meier nach dem Besuch des Adveniat-Aidshilfeprojektes am 22. Januar 2019 in Panama-Stadt.

Pilger aus dem Erzbistum Paderborn und Bewohner des Adveniat-Aidshilfeprojekts. Fotos: Kronenburg/Adveniat

Auf dem Hinflug habe sich die 26-Jährige aus Castrop-Rauxel noch Gedanken über die Finanzierung eines Autos gemacht. Jetzt überlege sie, wie sie die Aids-Kranken, die sie heute kennengelernt hat, von Deutschland aus unterstützen kann. Auch das gehört zum Weltjugendtag: Sich einlassen auf die Menschen im Gastgeberland, insbesondere auf die, die am Rande der Gesellschaft stehen oder – wie die HIV-Infizierten in Panama – von ihr ausgeschlossen sind. Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat ermöglicht fast 600 deutschen Pilgerinnen und Pilgern solche Projektbesuche.

Mit jährlich 1.400 Neuinfektionen ist das vier Millionen Einwohner zählende Panama das Land mit der höchsten Infektionsrate in Zentralamerika. 17 alleinstehende Aids-Kranke wohnen unter dem Dach der Stiftung „Haus des guten Samariters“ im Viertel Juan Díaz in Panama-Stadt, die am kommenden Sonntag auch Papst Franziskus besuchen wird. Dankbar sind die Bewohner, die bisher von der Gesellschaft wie lebende Tote behandelt wurden, dass der Papst auf ihre Situation aufmerksam macht. Und dankbar sind sie auch für die Begegnungen mit den deutschen Pilgerinnen und Pilgern.

Pilgerin Lisa-Marie Meier hat das Projekt tief berührt. 

Jonathan ist HIV positiv und lebt seit zwei Wochen im Wohnheim.

Auch Linet ist HIV positiv, konnte aber Dank des Projekts ein gesundes Kind zur Welt bringen.

„Dass mich jemand in den Arm nimmt, und keine Angst hat, sich dabei anzustecken, kenne ich eigentlich gar nicht“, sagt Bewohnerin Linet leise. Laut ist hingegen ihre Botschaft an die Jugendlichen aus Deutschland: „Passt auf euch auf und schützt andere. Das Leben ist wertvoll!“ Mit Hilfe des Adveniat-Projektes konnte sie eine gesunde Tochter zur Welt bringen, ihren eigenen Gesundheitszustand stabilisieren und Lesen und Schreiben lernen. „Der Weltjugendtag ist wichtig, weil man andere Kulturen kennenlernen kann, und man muss auch so eine katholische Veranstaltung nutzen, um aufzuklären, wie man sich vor HIV schützen kann“, sagt Linet. Gefragt nach ihren Träumen nennt sie drei: Irgendwann wieder gesund für ihre Tochter da sein zu können; dass es bessere Präventionsprogramme gibt, damit sich nicht mehr so viele Frauen infizieren, und dass das Wohnheim größer wird und damit mehr Menschen geholfen werden kann.

So können Sie sich für Jugendliche in Lateinamerika einsetzen:

Unterstützen Sie mit Ihrer Spende Adveniat-Projektpartner, die junge Menschen in Lateinamerika und der Karibik bei ihrer Entwicklung zu einem selbständigen und verantwortungsvollen Leben unterstützen.

Jonathan ist erst seit zwei Wochen im Wohnheim. Er ist nicht nur HIV-Positiv, sondern leidet auch an Tuberkulose und Epilepsie. „Ich werde dem Papst sagen, dass ich etwas lernen möchte“, verrät er Lisa-Marie Meier beim Abschied. „Ich bin krank, aber nicht dumm.“ Die Tränen stehen der taffen Sozialarbeiterin aus Castrop-Rauxel in den Augen. „Ich bin ziemlich ergriffen“, sagt sie und atmet tief durch. „Es war am Anfang schwer, weil wir da so reinspaziert sind wie Touristen – nach dem gemeinsamen Vormittag verlassen wir hier aber Freunde.“

 

Kölner Pilger besuchen Adveniat-Projekt für Indigene

Fast 600 deutschen Pilgerinnen und Pilgern ermöglichte Adveniat während des Weltjugendtags Projektbesuche, die die jungen Menschen tief berühren. Auch die Kölner Pilger nutzten die Chance und besuchten ein Adveniat-Projekt für Indigene.

Viele Indigene leben in Panama an der Peripherie, wo es keine Schulen gibt. Die Ordensschwestern geben indigenen Mädchen im "Haus der helfenden Maria" ein Zuhause und Bildung.