Salesianerinnen unterstützen Ärmste in El Salvador

„Ronald war unser Sorgenkind. Er war immer hungrig und hat sehr viel geweint,“ erinnert sich Schwester Nylda del Carmen O’Connor. Wenn die Salesianerin den 11-Jährigen heute zu Hause besucht, erkennt sie in ihm kaum noch das verzagte Kind, das einst zum Schwesternhaus kam, um Hilfe zum Lernen zu erbitten. Rastlos und bereit, seinen Teller Suppe mit Händen und Füßen zu verteidigen – so wirkte der für seine damals sieben Jahre viel zu kleine Junge.
 

Heute gehört Ronald zu den Klassenbesten und glänzt mit guten Manieren. Ein kleines Wunder, für das seine Großmutter María del Rosario von Herzen dankbar ist. Seit Ronald ein Baby war, versorgt die 75-Jährige ihn und seine Schwester Annelies. Denn ihre Tochter, die Mutter der beiden Kleinen, lebt und arbeitet in der Hauptstadt San Salvador. Sie schickt den Löwenanteil ihres Lohns nach Hause. Doch das Geld reicht kaum für das Nötigste.


Die erfahrene Ordensschwester weiß: Solche Not prägt das Leben vieler Familien in der armen, ländlichen Region. Der Bezirk Chalchuapa im Westen El Salvadors zählt zu den ärmsten Regionen des ganzen Landes. Die Menschen fristen ihr Leben als Handwerker oder Landarbeiter auf Kaffee- und Rohrzucker-Plantagen oder im Anbau von Zitrusfrüchten. Fast die Hälfte aller Familien lebt unterhalb der Armutsgrenze. Seit Jahren setzen sich Salesianerinnen darum in der Kleinstadt Chalchuapa, die dem ländlichen Bezirk seinen Namen gab, für die Bedürftigen ein: Sie fördern die Erziehung, Bildung und gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen. Sie begleiten die berufliche Ausbildung junger Erwachsener. Sie versorgen mittellose Senioren mit Lebensmitteln.
 

Sonntags lernen im Sozialzentrum über 100 junge Erwachsene, die ihren Schulabschluss nachholen. Die 19-jährige Mónica Mesissa Nochez ist eine von ihnen. Sie hat ein klares Ziel: „Ich möchte mich für eine Ausbildung als Polizistin bewerben, um die Menschen und ihre Familien zu beschützen. Zuhause traut mir das keiner zu, aber die Schwestern glauben an mich. Dafür bin ich unendlich dankbar.“

„Wären die Schwestern nicht da, müsste ich hungern“, gesteht die 92-jährige Concepción Lara. Sie lebt in einer Hütte aus Holz und Plastikplanen. Wie viele alte Menschen in El Salvador hat sie keinerlei Einkünfte. Wer nicht mehr arbeiten kann, ist auf die Zuwendung seiner Kinder oder Almosen angewiesen.

„Ich bin den Schwestern sehr dankbar für die Liebe und Zuneigung, mit der sie mich erzogen haben. Mit meiner Arbeit möchte ich etwas zurückgeben,“ strahlt Bäckerin Violetta Margarita Martínez. Neben ihrer eigenen Selbständigkeit gibt die 30-Jährige im Zentrum der Schwestern Berufsschulkurse.

Für die Menschen in Lateinamerika.

„Viele kommen zum Sozialzentrum, weil sie nichts mehr zu essen haben. Ich bin sehr dankbar für die Nothilfe von Adveniat. Ich wünschte, die Menschen in Deutschland könnten die Freude der Kinder sehen, denen wir dank ihnen helfen können."

Schwester María Eduviges Mejía


Doch die Corona-Pandemie hat die Lage weiter verschlechtert: Viele haben ihre Arbeit verloren. Die Wirtschaft liegt am Boden. Kleinbauern und Handwerker haben kaum noch Einnahmen. In dieser katastrophalen Lage versorgen die Schwestern mehr in Not geratene Menschen denn je. Ihre Päckchen mit Reis, Bohnen, Mais und Milch bringen sie in diesen Tagen nicht nur an die Türen bitterarmer Senioren, sondern zusätzlich auch zu 150 mittellosen Familien mit kleinen Kindern.

Für weitere Informationen, wie Sie die Arbeit von Adveniat-Projektpartnern wie den Salesianerinnen in Lateinamerika und der Karibik mit einer Spende unterstützen können, wenden Sie sich gerne an:

Carmen Martínez
Abteilung Spenderkommunikation
Telefon 0201 1756-209
E-Mail: carmen.martinez(at)adveniat(dot)de

Für die Menschen in Lateinamerika.