Wie eine Schule mithilfe von Adveniat das Leben armer Kinder verändert

Sergio Humberto Cú lebt mit seiner Familie am Rand der Müllhalde von Cobán – einer Stadt im Hochland von Guatemala. In eine von Adveniat geförderte Schule gehen zu können, hat sein Leben verändert.
 

Sergio Humberto Cú lebt mit seiner Familie am Rand der Müllhalde von Cobán – einer Stadt im Hochland von Guatemala. In eine von Adveniat geförderte Schule gehen zu können, hat sein Leben verändert. Foto: Pohl/Adveniat


„Seit meiner Kindheit komme ich auf die Müllhalde. Für mich war das immer ein normaler Ort, wo ich gespielt und manchmal auch Spielzeug gefunden habe. Erst mit 13, 14 Jahren habe ich verstanden, welche Opfer meine Mutter auf sich genommen hat. Denn sie brachte mich zur Schule und arbeitete hier, damit ich die Möglichkeit hatte zu lernen. Ich bin ihr sehr dankbar und ich will unbedingt,  dass wir diese Situation eines Tages hinter uns lassen.“

Von der Müllhalde zur Universität ...

Heute studiert Sergio – dank eines Stipendiums – an der Rafael Landívar Universität Krankenpflege. So oft er kann, kehrt der 23-Jährige nach Hause zurück. Er sagt: „Mit der Arbeit auf der Müllhalde verdiene ich ein bisschen Geld für mich und meine Familie. Und sie hilft mir auch für mein Studium. Wenn ich zum Beispiel Blöcke finde, die noch nicht ganz vollgeschrieben sind oder Stifte, dann nehme ich sie mit nach Hause und benutze sie zum Lernen, weil wir für Schreibwaren kein Geld haben.“

Nach dem Studium will Sergio hier im Viertel die Menschen versorgen, die sich bei der Arbeit auf der Müllhalde verletzen oder krank werden – um einen Teil von dem Guten zurückzugeben, das ihm geschenkt wurde.

„Seit 19 Jahren arbeiten wir daran, das Leben der Menschen zu verbessern. Bildung ist der Schlüssel dazu.“

Padre Sergio Godoy, Priester in Cobán

Für mehr Bildung in Lateinamerika.


Fantasievoll verziert mit Ideen und Zukunftsträumen von Kindern und Jugendlichen erhebt sich das Schulzentrum der Initiative „Asociación Comunidad Esperanza“ (Gemeinschaft der Hoffnung) auf dem Hügel zwischen den Armenvierteln am Rand des Hochlandstädtchens Cobán. Hier hat Sergio Cú Lesen und Schreiben gelernt – und seine Begeisterung für Gesundheit und Medizin entdeckt. Seit 20 Jahren bekommen die Kinder der bitterarmen indigenen Familien – Nachfahren der einst so stolzen Maya-Völker – hier nicht nur kostenlose Bildung, sondern auch gesundheitliche Fürsorge und jeden Tag eine warme Mahlzeit.

Bildung schafft neue Perspektivenfür alle Generationen

„Der Unterschied zu anderen Schulen ist, dass die jungen Menschen hier begleitet werden. Wer sich einschreibt, ist Teil der Esperanza-Familie“, erklärt Gründer Padre Sergio Waldemar Godoy Peláez die ganzheitliche Idee der Schule. Während der Corona-Pandemie – als alle Schulen geschlossen bleiben mussten – verteilten die Lehrkräfte Unterrichtsmaterial und Provianttüten an die Familien. Sobald es erlaubt war, holten sie die Kinder und Jugendlichen in kleinen Gruppen zurück in den so schmerzlich vermissten Unterricht.
 


Damit aus Fleiß und Liebe eine neue Welt wachsen kann

„Trotz aller Schwierigkeiten hätte ich es nie verantworten können, meine Kinder arbeiten zu schicken“, sagt die Witwe und Mutter von vier Kindern Miriam Johanna Pacay. Für sie ist die Schule ein Ort der Hoffnung: „Es ist eine große Hilfe, dass wir uns keine Sorgen um das Schulgeld, die Bücher und die Unterrichtsmaterialien machen müssen. Die Schule ist ein Segen für uns und für die ganze Siedlung: Es gibt einen Arzt und zahnmedizinische Versorgung und wir wissen, dass wir in unserer Not nicht allein sind.“

In den Abendschulkursen der „Asociación Comunidad Esperanza“ holen viele der Mütter und Väter ihren Schulabschluss nach. Um zu überleben, haben sie von Kindesbeinen an gearbeitet. Die Initiative von Padre Godoy sorgt dafür, dass auch sie durch zertifizierte Bildungsabschlüsse bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Damit Armut zu neuem Mut werden kann. Und Mut zum Fundament für eine bessere Zukunft.
 

Adveniat fördert in ganz Lateinamerika Einrichtungen und Maßnahmen für Bildung und Ausbildung. Denn wir sind überzeugt: Bildung öffnet nachhaltig den Weg aus der Armut. Jeder Euro, den Sie spenden, leistet dazu einen unersetzlich wertvollen Beitrag.

Für weitere Informationen, wie Sie die Armen in Lateinamerika und der Karibik mit einer Spende unterstützen können, wenden Sie sich gerne an:

Carmen Martínez
Abteilung Spenderkommunikation
Telefon 0201 1756-209
E-Mail: carmen.martinez(at)adveniat(dot)de

Für mehr Bildung in Lateinamerika.