Mexiko: Wie Schwestern die Armen in der Coronakrise vor Hunger bewahren

Wie ein Lauffeuer verbreitet sich das Coronavirus in Mexiko. Besonders bedrohlich ist die Lage in den Armenvierteln der Städte. So berichtet unsere Projektpartnerin Schwester Rita aus Peñasquito, einem der ärmsten Viertel der Stadt San Luis Potosí: „Die Zahl der Kranken steigt und steigt. Ebenso wie die Zahl der Toten. Wir sind wie gelähmt. Wir können und sollen das Haus nicht verlassen. Auch, um die Kinder nicht zu gefährden, mit denen wir arbeiten.“
 

Noch vor Corona: Als Schwester Rita Noeme de Figueredo und ihre drei Mitschwestern vor sieben Jahren hierher kamen, sahen sie erschöpfte Väter und verhärmte Mütter, die im Unrat der nahegelegenen Mülldeponie nach Verwertbarem suchten – für ein paar Pesos, mit denen sie die nächste Mahlzeit für ihre Kleinen sichern könnten.

Noch vor Corona: Als Schwester Rita Noeme de Figueredo und ihre drei Mitschwestern vor sieben Jahren hierher kamen, sahen sie erschöpfte Väter und verhärmte Mütter, die im Unrat der nahegelegenen Mülldeponie nach Verwertbarem suchten – für ein paar Pesos, mit denen sie die nächste Mahlzeit für ihre Kleinen sichern könnten. Fotos: Adveniat


In "normalen Zeiten" ist das Haus der Dominikanerinnen erfüllt vom hellen, fröhlichen Lachen dutzender Mädchen und Jungen. Sie bekommen dort nach der Schule ein gutes Mittagessen, Hilfe bei den Hausaufgaben und haben einen geschützten Raum zum Spielen und Großwerden. Doch das Haus musste aufgrund des Corona-Ausnahmezustandes schließen. Seit Mitte März verteilen die Schwestern Lebensmittelpakete an die Armen. Denn die Lage ist verzweifelt: Viele Familien haben ihren Broterwerb verloren und können sich und ihre Kinder kaum mehr ernähren. Die Schwestern geben, was sie entbehren können – sodass kein Kind in Peñasquito hungern muss. Sie hoffen und beten, dass die Krise nicht noch mehr Opfer fordert und dass sie ihr Haus bald öffnen und wieder ganz für die Menschen da sein können.
 


In „normalen Zeiten“ laden die Schwestern jeden Nachmittag alle Kinder zum Spielen und Lernen ein. Die hingebungsvolle Weise, mit der die Schwestern den Menschen begegnen, begeistert und überzeugt die Kleinen ebenso wie ihre Eltern, Familien und Nachbarn. Immer mehr Menschen engagieren sich deshalb selbst als Ehrenamtliche bei den Dominikanerinnen. Zu fünft stehen sie den Kindern beim Lesen, Schreiben und Rechnen bei.

Die Kinder kommen voller Dankbarkeit zu den Schwestern. Der neunjährige Itzel strahlt über sein ganzes Gesicht: „Ich freue mich, weil ich hier meine Freunde treffen kann. Und es gibt sogar eine Toilette mit Wasserspülung.“ Schwester Rita schmunzelt über so viel Unverblümtheit. Doch der Hintergrund ist ernst: In den Hütten aus Wellblech und Lehmziegeln, in denen die Kinder aufwachsen, gibt es weder fließendes Wasser noch Kanalisation.
 

In „normalen Zeiten“ laden die Schwestern jeden Nachmittag alle Kinder zum Spielen und Lernen ein.

Die Kinder kommen voller Dankbarkeit zu den Schwestern.

Ihre Fürsorge ist umfassend und so möchten Sie möglichst vielen Heranwachsenden den Weg aus der Armut eröffnen.

Die Fürsorge der Schwestern ist umfassend und so möchten Sie möglichst vielen Heranwachsenden den Weg aus der Armut eröffnen. So wie Jazmin Araceli Huerta Mota, die als eine der ersten in die samstägliche Kinderkatechese kam. Weil Jazmins Eltern völlig mittellos waren, übernahmen die Schwestern das Schulgeld und ebneten ihr so den Weg zu Abitur und Studium. Mit ihren Wurzeln und den Schwestern bleibt die 18-Jährige aus tiefer Dankbarkeit und Überzeugung verbunden. Jeden Samstag besucht sie die Katechese im Haus der Dominikanerinnen. Sie sagt „Ohne die Schwestern stünde ich niemals da, wo ich jetzt bin“.
 

„Die Arbeit der Schwestern ist ungemein wichtig. Sie stärken den Zusammenhalt und den liebevollen Umgang in den armen Familien. Diese lebendige Nächstenliebe, verbunden mit konkreter Hilfe in der Not und Bildung für die Kinder, sind unsere Mittel, um die Dinge zum Besseren zu wenden.“

Padre Carlos Praxedis Flores Resendiz
Leiter der
Pfarrei „Immaculada Corazon de María“ in San Luis Potosí


Die Dominikanerinnen in San Luis Potosí sind ein ganz typisches Beispiel für Tausende von tatkräftigen und selbstlosen Ordensleuten in Lateinamerika und der Karibik, die ihr Leben ohne Vorbehalt den Armen, Kranken und Notleidenden widmen. Dabei wachsen sie, angesichts großer Herausforderungen wie der Corona-Krise, oft in bewundernswertem Maße über sich hinaus. Ihre Spende sorgt dafür, dass Adveniat dieses unersetzliche Engagement weiterhin fördern kann.
 

Für weitere Informationen, wie Sie die Armen in Lateinamerika und der Karibik mit einer Spende unterstützen können, wenden Sie sich gerne an:

Carmen Martínez
Abteilung Spenderkommunikation, Referat Besondere Spenden
Telefon 0201 1756-209, E-Mail: carmen.martinez(at)adveniat(dot)de