Claretiner stärken Kuna-Indigene
in Panama

Die Kuna sind ein kleines Volk von rund 70.000 Indigenen. Seit Jahrhunderten leben sie an und vor der Atlantikküste Panamas und Kolumbiens – viele davon auf den San-Blas-Inseln, einem Archipel von 370 Koralleninseln. Doch das Paradies ist in Gefahr. Die Claretiner unterstützen die Kuna bei dem Erhalt dieses einzigartigen Lebensraums. 

Zwischen den Welten - leben die Kuna-Indigenen mittlerweile. Fotos: Pohl/Adveniat

Ende des 19. Jahrhunderts zogen viele Kuna vom Festland auf die kleinen vorgelagerten Inseln, aus Angst vor Malaria, den Jaguaren und Giftschlangen. Die Inseln waren nicht leicht zu erreichen, deshalb gab es auch nie viele Bewohner, höchstens einige Hundert. Die Männer schlugen Kokosnüsse von den Palmen und verkauften sie, frischen Fisch schenkte den Familien das Meer.

Heute ist das Bild ein Anderes: Kreuzfahrtschiffe steuern „die paradiesischen Inseln“ für wenige Stunden an, tausende Touristen kommen, um dieses Besondere und Ursprüngliche hautnah zu erleben. Was zurück bleibt, ist Müll: Berge von Plastik.

Die Kinder und Jugendlichen der Kuna wachsen in einem Spannungsfeld auf: Ihre Eltern und Großeltern sprechen die indigene Sprache der Kuna, tragen ihre Tracht und haben ihre traditionellen Stammestänze. Doch in Panama-Stadt wirkt alles so modern, es gibt viel Technik, mehr Speisen und wer kein Spanisch spricht, wird als „dumm“ abgestempelt. 

Ein feiner schwarzer Farbstrich von der Nasenspitze bis zur Stirn gehört zur traditionellen Tracht der Kuna-Frauen ebenso, wie die „Mola“, die farbenprächtigen Blusen. Ihr Verkauf in der Hauptstadt Panamas und an Passagiere vorbei fahrender Kreuzfahrtschiffe hilft, den Lebensunterhalt der Familien zu sichern.
Der katholische Gottesdienst stärkt die Identität der Kuna ebenso, wie die traditionelle Zusammenkunft im „congreso“, der Dorfversammlung. Dort werden alle Entscheidungen, die für die Zukunft des Kuna-Volkes von Bedeutung sind, gemeinsam getroffen – gestärkt von Tradition und Spiritualität.

Yamswurzeln, Kokosnüsse, Fisch und Meeresfrüchte bilden die Lebensgrundlage der Kuna. Die industrielle Überfischung der Meere und ökologische Probleme bedrohen ihre Lebenswelt.

Wurzeln bewahren und Wege in die Zukunft eröffnen.

Auch die Ordensgemeinschaft der Claretiner sieht diesen Widerspruch Tag für Tag. Anfangs haben sie im intensiven Dialog mit den „Sahila“, den politischen und religiösen Führern der Kuna, einen eigenen Katechismus entwickelt. Darin erlernen die Kinder und Jugendlichen zuerst die eigene religiöse Tradition und Symbolik, um aus diesem Selbstbewusstsein heraus das Evangelium zu verstehen.

Heute stehen sie den Kuna-Indianer auch in der Identitätsfrage bei. Sie helfen ihnen Kultur, Sprache und Spiritualität der Kuna zu stärken und zu bewahren. Ihre Beziehung zu den Kuna ist sehr feinfühlig und respektiert das komplexe, religiöse und gesellschaftliche Gefüge. Es geht um die Bewahrung ihrer Heimat und ihres kulturellen Erbes.

„Als Kinder lernen wir schon früh zu teilen.“

Indigene der Kuna


Auf diese Art und Weise bewähren sich die Ordensleute als spirituelle Partner im Streben nach einem Leben im Einklang mit der Schöpfung. Zugleich bauen sie Brücken zwischen den Kulturen, die es der jungen Generation ermöglichen, ihre Wünsche nach Bildung und Teilhabe an der modernen Welt auszuleben – ohne die eigenen Wurzeln zu verlieren.

Insgesamt arbeiten rund 100 Ordensfrauen und -brüder in den 22 Pfarreien der Diözese Colón-Kuna Yala, die seit 1988 von Adveniat unterstützt wird. Adveniat half bei 35 Projekten zur Förderung von Bildung und Gemeindearbeit sowie bei der Sicherung des Lebensunterhalts der Ordensleute. Denn auch wenn die spirituelle Kraft und Solidarität sehr reich ist, ist die Diözese arm. 

Adveniat fördert in ganz Lateinamerika und der Karibik kirchliche Projekte und Initiativen zur Bewahrung und Stärkung der indigenen Kultur und Lebenswelt. Jeder Euro, den Sie spenden, leistet dazu einen wertvollen Beitrag.

 

Für weitere Informationen, wie Sie die Armen in Lateinamerika und der Karibik mit einer Spende unterstützen können, wenden Sie sich gerne an:

Carmen Martínez
Abteilung Spenderkommunikation
Telefon 0201 1756-209
E-Mail: carmen.martinez(at)adveniat(dot)de

Für die Indigenen Völker in Lateinamerika.