Guatemala Ein Gemeindehaus als Zentrum der Solidarität

Fassungslos schaut die taubstumme Antonia Sarat in den sandigen Abgrund, der ihr kleines Ziegelhäuschen und die ihrer Nachbarn verschlungen hat. Sämtliche Ersparnisse hatten sie in ihr bescheidenes Zuhause gesteckt. Nun ist alles verloren.

Allein wäre Antonia nach dem Erdrutsch verzweifelt. Deshalb ist sie unendlich dankbar für die Solidarität der Gemeinde, die in der schlimmsten Zeit Kleidung und Essen mit ihr geteilt hat. Fotos: Pohl/Adveniat

„Aldea de Los Fuentes“, zu deutsch: Siedlung der Quellen, wird das Armenviertel am Rande von Guatemala-Stadt genannt. Ein Hügel mit sauber getünchten Hütten und Ziegelhäuschen. Die Familien sind arm, aber sie arbeiten hart, um ihren Kindern Geborgenheit zu geben. Doch diese Geborgenheit ist bedroht: Ein steiler Abgrund frisst sich immer weiter ins Herz der Siedlung hinein. Fünfundzwanzig Familien verloren beim letzten Erdrutsch ihr Zuhause. Skrupellose Geschäftemacher haben die Menschen betrogen – der sandige Untergrund hätte niemals als Bauland verkauft werden dürfen.

Seit dem Absturz ihres Zuhauses fristen Antonia und die anderen Entwurzelten ihr Leben in Behelfsunterkünften aus Wellblech, Plastikplanen und Abfallholz. Um zu überleben ist sie – wie viele ihrer Nachbarn, deren Existenz ebenso zerstört wurden – auf die Barmherzigkeit der Gemeinde angewiesen. Die kleine Kirche „Nuestra Señora del Carmen“ und ihr Gemeindehaus sind für Antonia und ihre Nachbarn zum Zentrum der Hilfe geworden.

Bis zu 800 Gläubige treffen sich sonntags in der Kirche des Armenviertels. Das Gebet und die Worte des Evangeliums geben den Menschen Kraft.
Viele Kinder leiden an Unter- oder Mangelernährung. Einmal im Monat verteilt die Gemeinde an bedürftige Familien Lebensmittel und eine vitaminreiche Zusatznahrung für die Kleinsten.
Maricela Rodas arbeitet als Lehrerin an einer staatlichen Schule. Den Nachhilfeunterricht im Gemeindehaus übernimmt sie ehrenamtlich.

Die Gemeinde und der gemeinsame Glaube schenken Hoffnung.

Aus ihrem starken Glauben heraus schließen sich die Gemeindemitglieder zusammen, um einander mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Im Gemeindehaus von Pater Thomas Gregoire Kom CICM treffen sie sich zum Handarbeiten, Lernen und zur Hilfe für die Notleidenden. Kindergruppen entlasten die Eltern, die oft lange, schwere Arbeitstage bewältigen müssen.

Die Kirche und das Gemeindehaus sind für die Menschen im Armenviertel deshalb fast ein zweites Zuhause, in dem sie willkommen sind, sich als Kinder Gottes angenommen fühlen und Barmherzigkeit erfahren.

„Auch wenn sie selbst sehr arm sind, engagieren sich die Menschen für ihre Nachbarn und versuchen, das Leben in der Gemeinschaft zu verbessern. Gesegnet seien die Menschen, die uns dabei helfen.“

Pater Thomas Gregoire Kom CICM

Weil der Hang auf dem die Siedlung errichtet wurde, immer weiter abrutscht, ist auch das Gemeindehaus bedroht. Adveniat hat deshalb den Bau eines neuen Gemeindezentrums auf sicherem Grund und Boden ermöglicht.

Jeder Beitrag, den Sie mit Ihrer Spende leisten, hilft armen Gemeinden wie „Nuestra Señora del Carmen“ Kirchen und Gemeinschaftsräume zu errichten und zu erhalten. Mit Ihrer Hilfe schaffen wir Raum für Glaube, Nächstenliebe und Selbsthilfe.

Für arme Gemeinden in Lateinamerika.

Für weitere Informationen, wie Sie die Armen in Lateinamerika und der Karibik mit einer Spende unterstützen können, wenden Sie sich gerne an:

Carmen Martínez
Abteilung Spenderkommunikation
Telefon 0201 1756-209
E-Mail: carmen.martinez(at)adveniat(dot)de