Überleben auf der kargen Hochebene Boliviens

Alex ist gerade 15 Jahre alt und lebt mit seinen kleinen Brüdern Ariel und José in der bolivianischen Kleinstadt Patacamaya. Auf 3.000 Metern Höhe. Allein. Denn die drei sind Waisen. Die Jungen leben – so gut, wie sie können – in einer verfallenen Lehmhütte ohne Wasser und Strom.„Ich muss stark sein. Immer“, sagt der Älteste.

„Wenn meine Brüder traurig sind und unsere Eltern vermissen, bin ich verzweifelt. Wenn wir nicht bei den Schwestern regelmäßig etwas zu essen bekommen würden, wüsste ich nicht mehr weiter“, sagt der 15-Jährige Alex. Fotos: Pohl/Adveniat

 

Um ihr Dasein zu sichern, nimmt Alex jede Arbeit an, die er findet: „Ich werde manchmal auf dem Markt als Träger engagiert. Von dem Geld kaufen wir Essen oder können uns in einem der Waschhäuser waschen.“ Man spürt, wie schwer die Verantwortung auf seinen Schultern lastet.

Hilfe bekommen die Jungen – wie viele Not leidende Kinder, Familien und alte Menschen – von ihrer Kirche. Gemeinsam mit den Ordensschwestern „Unserer lieben Frau zum Trost“ setzt sich Bischof Percy Galván Flores persönlich für sie ein. Als Angehöriger des Quechua-Volks kennt er die Armut der seit Generationen hier ansässigen Familien. Er will den Menschen – besonders den jungen Menschen – die Möglichkeit geben, bessere Zukunftsperspektiven zu entwickeln und aus eigener Kraft ihre Welt zu verbessern.

 

Damit die Kinder der armen, meist indigenen Familien sich eine bessere Zukunft aufbauen können, unterstützen die Schwestern die Lehrer in der Pfarrschule. Sie ermutigen die Mädchen und Jungen, ihre Talente zu entwickeln, und vermitteln ihnen neben Lesen, Schreiben und Rechnen den Schatz christlicher Werte.

Wenn die Heranwachsenden versorgt sind, teilen die Schwestern Essensportionen für die alleinstehenden Alten und Kranken aus – wie Eleuterio Catacora. Der 70-jährige hat jahrelang als Weber gearbeitet. Heute ist er blind und lebt verlassen in einer kleinen Lehmhütte.

In der Armenküche der Ordensschwestern „Unserer lieben Frau zum Trost“ in der Kleinstadt Patacamaya bekommen täglich 80 Kinder eine gute, vollwertige Mahlzeit – auch Alex, Ariel und José. Das Gemüse dafür wächst auf dem Pfarrgelände: Tomaten, Fenchel, Sellerie, viele Kräuter.

 

Wir können Hoffnung in die Herzen der Menschen pflanzen

Bischof Percy bewundert die tatkräftige Herzlichkeit der Ordensschwestern: Sie unterstützen die Heranwachsenden beim Lernen, stärken sie beim Mittagessen und vermitteln ihnen beim gemeinsamen Gärtnern auf sanfte Weise wertvolles Wissen. So erziehen sie die Mädchen und Jungen zu selbstbewussten, wachen Menschen. Er selbst unterstützt die Schwestern nach Kräften, indem er ein Gewächshaus aufgebaut hat und Obstbäume züchtet, die auch im rauen Klima der Hochebene Früchte tragen.

Sein neues Projekt ist das Pflanzen von Baum-Setzlingen in seiner 38 Pfarreien umfassenden Prälatur. Gemeinsam mit Helfern will er das karge Land begrünen und so nachhaltig das Mikroklima verbessern: „Wo viele Bäume stehen, regnet es mehr. Das wäre hier in der großen Dürre ein Segen für die Kleinbauern und ihre Tiere.“

 

„Nur, wenn wir vor Ort sind, können wir Gottes Wort verkünden und Gutes für die Menschen bewirken. Adveniat ist seit Jahren ein zuverlässiger Partner.“

Bischof Percy Galván Flores

 

Gemeindearbeit wie diese ist in Lateinamerika und der Karibik häufig das einzige „soziale Netz“ für Kinder und Jugendliche, für arme, kranke und alte Menschen. Ihre Spende sorgt dafür, dass Adveniat dieses unersetzliche Engagement weiterhin fördern kann.

Für weitere Informationen, wie Sie die Armen in Lateinamerika und der Karibik mit einer Spende unterstützen können, wenden Sie sich gerne an:

Carmen Martínez
Abteilung Spenderkommunikation, Referat Besondere Spenden
Telefon 0201 1756-209, E-Mail: carmen.martinez(at)adveniat(dot)de