Adveniat-Mitarbeiterin Stefanie Hoppe: "Mein Herz schlägt für Mexiko"

Stefanie Hoppe vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat drückt Mexiko die Daumen.
Stefanie Hoppe vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat drückt Mexiko die Daumen. Foto: Carolin Kronenburg/Adveniat

Wenn am Sonntag um 17 Uhr das erste Spiel der deutschen Nationalmannschaft angepfiffen wird, hat sie ein grün-weiß-rotes Trikot an: „Mein Herz schlägt für Mexiko“, sagt Stefanie Hoppe. Seit 35 Jahren arbeitet sie beim Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat mit Sitz in Essen – zehn davon als Mexiko-Referentin. Viel Grund zum Feiern bot ihr die „Tri“, die mexikanische Nationalmannschaft, in den vergangenen Jahren allerdings nicht: Das Land ist Rekord-Teilnehmer bei Fußballweltmeisterschaften, aber keine Mannschaft hat in der WM-Historie häufiger verloren. Außer bei den Heimturnieren 1970 und 1986 schaffte es Mexiko nie ins Viertelfinale.

"Es gibt kein zweites Land wie Mexiko"

Geboren und aufgewachsen ist Stefanie Hoppe in Argentinien und Kolumbien, bereist hat sie fast alle Länder Lateinamerikas – und doch gilt für sie auch der Lieblingsspruch aller Mexikaner: „Como México no hay dos“ – es gibt kein zweites Land wie Mexiko. Warum? „Weil nirgendwo sonst auf der Welt Tradition und Moderne so spannend aufeinandertreffen“, sagt die 62-Jährige und ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Und weil es dort einfach das weltbeste Essen gibt!“ Nicht umsonst sind die Mexikaner das übergewichtigste Volk in Lateinamerika. Eine gute WM könne vielleicht ein Ansporn für etwas mehr Sport sein und, viel wichtiger noch, Identität stiften in schweren Zeiten: „Mexiko leidet unter der Gewalt der Drogenkartelle, Korruption und Verteilungsungerechtigkeit. Ein gutes Turnier würde die Mexikaner gegenüber den USA selbstbewusster machen und das schlechte Image im Ausland aufbessern“, sagt Stefanie Hoppe. 

Auf wessen Seite steht die Mutter Gottes?

Deutschland genieße in Mexiko ein sehr hohes Ansehen, besonders, wenn es um Fußball geht. An einen Sieg gegen den Weltmeister glaubten deshalb die wenigsten. „Aber vielleicht schaffen die Mexikaner ja mit Hilfe ihrer Nationalheiligen, der Mutter Gottes von Guadalupe, ein kleines WM-Wunder“, sagt Stefanie Hoppe und schickt ein Stoßgebet in Richtung Himmel – nicht zum Fußballgott, sondern natürlich zur Virgen de Guadalupe.

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