Bischöfe rufen zur Unterstützung der Adveniat-Aktion auf – Im Blickpunkt: das Recht auf menschenwürdige Arbeit

Plakat Adveniat Weihnachtsaktion

Essen.

Die deutschen Bischöfe rufen am dritten Adventssonntag, dem 17. Dezember, zur Unterstützung der Weihnachtsaktion des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat auf. Unter dem Motto „Faire Arbeit. Würde. Helfen.“ stellt Adveniat das Recht auf menschenwürdige Arbeit ins Zentrum seiner Weihnachtsaktion. Die Bischöfe bitten in ihrem Aufruf, der in allen Gottesdiensten verlesen werden soll, um eine großzügige Spende bei der Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember für Adveniat.

Immer noch wird vielen Menschen, insbesondere Frauen, ein menschenwürdiges Arbeiten und Leben verwehrt. Unter prekären Bedingungen müssen sie als Hausbedienstete, Straßenhändlerinnen und Tagelöhner im informellen Sektor für das Familieneinkommen sorgen. Auch Kinder und Jugendliche müssen dazu beitragen. Je geringer die Qualifikation, desto höher ist die Gefahr, ausgebeutet zu werden. Neoliberale Wirtschaftsformen und globale Strukturen der Ausbeutung spüren die Arbeiterinnen und Arbeiter etwa an fehlenden oder unerschwinglichen Sozialversicherungen. Wirtschaftskrisen treffen die Armen und Schwachen zuerst, mit verheerenden Auswirkungen: Beschäftigte werden entlassen, junge Menschen gar nicht erst eingestellt, Arbeitsplätze werden dorthin verlagert, wo man den Arbeiterschutz umgehen und Löhne senken kann.

Die Adveniat-Aktion ist die Weihnachtsaktion der katholischen Kirche in Deutschland. Sie umfasst eine Reihe von Veranstaltungen, die Adveniat im Advent mit den Bistümern in Deutschland organisiert. Das Lateinamerika-Hilfswerk weist im Rahmen der Aktion auf die Nöte der Armen und Benachteiligten in Lateinamerika und der Karibik hin und wirbt für Spenden. Im Advent 2017 finden in ganz Deutschland Gottesdienste, Benefizkonzerte, Ausstellungen, Diskussionsforen und Vorträge statt. Höhepunkt der Adveniat-Aktion ist die traditionelle Weihnachtskollekte für ganz Lateinamerika und die Karibik am 24. und 25. Dezember in allen katholischen Gottesdiensten und Krippenfeiern.

Wortlaut des Aufrufs der deutschen Bischöfe zur Weihnachtsaktion Adveniat 2017:

Liebe Schwestern und Brüder,

in Lateinamerika und der Karibik wird vielen Menschen, besonders Frauen, ein menschenwürdiges Leben und Arbeiten verwehrt. Als Tagelöhner, Hausbedienstete oder Straßenhändlerinnen müssen sie oft unter schwersten Bedingungen für das Familieneinkommen sorgen. Zum Nötigsten reicht es häufig dennoch nicht; vielfach müssen die Kinder mitarbeiten. Dieser Zustand ist ungerecht und unhaltbar.

Als Christen wissen wir, dass es zur Botschaft der Bibel ebenso wie zum Auftrag der Kirche gehört, für die Belange der Armen und Entrechteten einzutreten. Dazu zählt auch, menschenwürdige Arbeitsbedingungen und eine gerechte Entlohnung einzufordern. Der Jakobusbrief im Neuen Testament findet deutliche Worte hierzu: „Der Lohn der Arbeiter, [...] den ihr ihnen vorenthalten habt, schreit zum Himmel“ (Jak 5,4a).

Die Kirche in Lateinamerika und der Karibik lässt die Menschen in solch himmelschreienden Situationen nicht allein. Sie steht an der Seite der Ausgebeuteten und aller, die in menschenunwürdigen Verhältnissen arbeiten müssen. Hierauf macht uns die diesjährige Adveniat-Aktion unter dem Motto „Faire Arbeit. Würde. Helfen.“ aufmerksam. Mit der Adveniat-Kollekte am Weihnachtsfest unterstützen wir auch dieses Engagement. Durch eine großherzige Spende zeigen wir unsere Solidarität, besonders mit den Armen und Ausgebeuteten. Bleiben wir mit ihnen auch im Gebet verbunden.

Die traditionelle Weihnachtskollekte, die am 24. und 25. Dezember in allen katholischen Kirchen Deutschlands stattfindet, ist für Adveniat und die Hilfe für die Menschen in Lateinamerika und der Karibik bestimmt. Adveniat, das Lateinamerika-Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland, steht für kirchliches Engagement an den Rändern der Gesellschaft und an der Seite der Armen. Dazu arbeitet Adveniat entschieden in Kirche und Gesellschaft in Deutschland. Getragen wird das Werk von Hunderttausenden Spenderinnen und Spendern. Adveniat finanziert sich zu 95 Prozent aus Spenden. Die Hilfe wirkt: In den vergangenen Jahren konnten mehr als 2.500 Projekte pro Jahr gefördert werden, die jährlich mit rund 40 Millionen Euro genau dort ansetzen, wo die Hilfe am meisten benötigt wird: an der Basis, direkt bei den Armen. 

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