Honduras: Zweijähriges Gedenken an ermordete Umweltaktivistin Berta Cáceres

Gemeinsam mit 131 Menschenrechtsorganisationen weltweit hatte Adveniat 2016 den Mord an der Umweltaktivistin Berta Cáceres aus Honduras verurteilt und eine rückhaltlose Aufklärung gefordert.

Auch zwei Jahre nach der Ermordung der renommierten Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin Berta Cáceres aus Honduras bleiben die Hintergründe der weltweit verurteilten Tat ohne Aufklärung. Am 2. März 2016 waren bewaffnete Männer in das Wohnhaus der Aktivistin eingedrungen und ermordeten die 44 Jahre alte Trägerin des Goldmann-Umweltschutzpreises mit mehreren Schüssen. Zuvor hatte die erklärte Anti-Kapitalistin und Regimekritikerin Morddrohungen erhalten und angegeben, dass die Armee eine Todesliste führe, auf der auch sie stehe.

Gemeinsam mit 131 Menschenrechtsorganisationen weltweit hatte Adveniat den Mord an der Umweltaktivistin Berta Cáceres aus Honduras damals verurteilt und eine rückhaltlose Aufklärung gefordert. Zudem pochte Adveniat in einem Brief an die honduranische Regierung darauf, den Schutz der Indigenen und ihres Lebensraums endlich höher zu hängen als den Profit aus dem Geschäft mit Rohstoffen.

200 Umweltaktivisten in 2017 in Lateinamerika ermordet

Neben Berta Cáceres, die selbst zur indigenen Lenca-Minderheit gehört und Mitgründerin und Koordinatorin der Indigenenorganisation COPINH war, wurden 2016 in der mittelamerikanischen Nation 13 weitere Umwelt- und Landrechts-Aktivisten ermordet, so die NGO „Global Witness“ in ihrem Jahresreport.

In Berlin hat eine Solidaritätsgruppe zu einer Gedenkkundgebung vor dem Brandenburger Tor aufgerufen, am heutigen Freitag (2. März) ab 15 Uhr wollen die Aktivistinnen und Aktivisten ihre „Solidarität mit den Kämpfen um Land und Selbstbestimmung in Lateinamerika“ zum Ausdruck bringen. Lateinamerika führe die weltweite Statistik ermordeter Umweltaktivisten an, 2017 seien knapp 200 ermordet worden, die Ursache der „Verfolgung und Kriminalisierung in den Ländern Lateinamerikas sind identisch: Extraktivismus, Privatisierungen, Landraub und ein anhaltender Kolonialismus“, so der Demonstrationsaufruf. (bb/adv)

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