Kardinal Chavez kritisiert Abkommen zu Migration zwischen USA und Guatemala

Der salvadorianische Kardinal Gregorio Rosa Chavez hat das jüngste Abkommen der USA mit Guatemala im Zusammenhang mit Migration als einen falschen Weg kritisiert. Das Abkommen stuft den mittelamerikanischen Staat als sicheres Drittland ein. Migration sei ein Recht, sagte Rosa Chavez der Zeitung "Diario Co Latino".

Die Kirche baue Brücken und keine Mauern. "Wir müssen die Mauern einreißen, die es den Menschen verbieten, frei und glücklich zu sein. Das ist die Aufgabe aller." Seine Amtsbrüder in Guatemala hätten den Präsidenten Jimmy Morales bereits aufgefordert, nicht diesen Weg zu beschreiten, aber sie seien erfolglos geblieben, so Rosa Chavez.

Es schmerze sehr, dass es nun eine neue Mauer für "unsere Leute" gebe, kritisierte der Kardinal. "Aber wir hoffen nun, dass es innerhalb des Landes menschlichere Konditionen gibt, damit die Leute bleiben und nicht das Land verlassen wollen."

Guatemala hatte am Wochenende ein Abkommen zur Begrenzung der Zuwanderung in die Vereinigten Staaten unterzeichnet. Durchreisende Migranten müssen demnach in Guatemala Asyl beantragen statt in den USA. Präsident Donald Trump erklärte das mittelamerikanische Land zu einem sicheren Drittstaat. Mit dem Abkommen erfülle Guatemala Vorgaben der US-Regierung. Unter anderem hatte der Präsident Sonderzölle angedroht.

Damit könnten künftig die US-Grenzbehörden alle Asylbewerber abweisen, die über Guatemala nach Norden gezogen sind. Die Regierung in Guatemala-Stadt erklärte, das Abkommen gelte für Migranten aus Honduras und El Salvador. Menschenrechtler kritisierten die Vereinbarung. Guatemala habe ein Gewaltproblem und dürfe keinesfalls als ein sicherer Ort gelten. (kna)

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