Padre Marco Gómez - Einsatz für die Überlebenden aus dem Dschungel

Immer mehr Flüchtlinge machen sich auf den gefährlichen Weg durch den Darién-Dschungel. Padre Marco Gómez versorgt mit Hilfe des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat die Menschen, die lebend in Panama ankommen.
 

Seit 2021 ist Padre Gómez Direktor von „Fe y Alegría“ in Panama. Die Jesuiten-Organisation „Glaube und Freude“ ist eine der wenigen nichtstaatlichen Einrichtungen, die sich in dem mittelamerikanischen Land um Flüchtende und Einwanderer kümmert. 


Jairo Cardoso reibt sich die wunden Füße. Der 26-jährige Venezolaner hat einen fünftägigen Gewaltmarsch durch den Darién-Dschungel zwischen Kolumbien und Panama hinter sich. Er musste durch das feuchtheiße Dickicht aus moskitoverseuchten Sümpfen, reißenden Flüssen und steinigen Hügelketten, um seinen Sehnsuchtsort zu erreichen, die USA. „Manchmal war ich so erschöpft, dass ich dachte, ich komme nie aus dieser Hölle raus“, erzählt der hagere junge Mann. Jetzt sitzt er im panamaischen Dorf El Zapallal und weiß nicht weiter. Die tausend US-Dollar, die er für den Verkauf seines Motorrades in Venezuela bekam, sind längst aufgebraucht.

Der Jesuit Padre Marco Tulio Gómez springt aus dem dunkelgrünen Pickup und entlädt Reis, Spaghetti, Bohnen. Es ist Nachschub für die nebenan gelegene, örtliche Pfarrei. Eine Gruppe von Laien hat sich 2022 auf dem Höhepunkt der Migrantenkrise im Darién entschlossen, den vielen Menschen zu helfen. Unterstützt wird ihre Suppenküche vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat. Cardoso seufzt erleichtert. Heute wird er nicht hungern.
 

So können Sie sich für die Menschen in Lateinamerika einsetzen:

Unterstützen Sie mit Ihrer Spende Adveniat-Projektpartner, die Menschen in Lateinamerika und der Karibik zu einem würdevollen und selbstbestimmten Leben verhelfen.


Seit 2021 ist Padre Gómez Direktor von „Fe y Alegría“ in Panama. Die Jesuiten-Organisation „Glaube und Freude“ ist eine der wenigen nichtstaatlichen Einrichtungen, die sich in dem mittelamerikanischen Land um Flüchtende und Einwanderer kümmert. Und die Hilfe ist bitter nötig. Im Jahr 2022 durchquerten 250.000 Menschen den Dschungel, der Mittel- und Südamerika verbindet – fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor. 

Den Flüchtlingen am Ausgang des Darién leistet Fe y Alegría Nothilfe. In der Hauptstadt leitet Gómez zwei Übergangswohnheime für Asylbewerber. Während der langen Wartezeit auf die Papiere der Behörden können sie an Arbeitsprogrammen und Kursen teilnehmen und werden rechtlich beraten. 2022 unterstützte Fe y Alegría über 1.200 Menschen.

Text: Sandra Weiss; Fotos: Florian Kopp

Flucht trennt. Hilfe verbindet.

Einer von fünf Migrantinnen und Migranten weltweit kommt aus Lateinamerika. Verfolgung, Gewalt und Hunger zwingen Menschen, ihre Heimat zu verlassen. Familien werden auseinandergerissen. Flüchtende verlieren auf den gefährlichen Routen ihr Leben. Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat versorgt mit seinen Projektpartnerinnen und Projektpartnern vor Ort Flüchtende mit Lebensmitteln und Medikamenten, bietet in sicheren Unterkünften Schutz und ermöglicht mit Ausbildungsprojekten die Chance auf einen Neuanfang. Unter dem Motto „Flucht trennt. Hilfe verbindet.“ ruft die diesjährige bundesweite Weihnachtsaktion der katholischen Kirche die Menschen in Deutschland zur Solidarität auf: für die Chance der Flüchtenden in Lateinamerika und der Karibik auf ein menschenwürdiges Leben.