In Mexiko sind bei der jüngsten Verhaftungswelle gegen mittelamerikanische Migranten seit Montag rund 400 Personen aus Honduras festgenommen worden. Allein in der Nacht auf Mittwoch seien in Hotels in Tapachula im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas 86 Personen in Abschiebehaft gebracht worden, wie die Tageszeitung "La Prensa" berichtet.
Unter den Flüchtlingen befanden sich laut Menschenrechtsorganisationen auch Menschen aus Kuba und Afrika. Es handelt sich demnach um Personen, die sich bei einem Flüchtlingstreck auf den Weg Richtung USA gemacht haben.
"Alles ging sehr schwer, ich konnte nur noch meinen Rucksack nehmen und verschwinden. Das einzige, woran ich denken konnte, war zu fliehen", zitiert "La Prensa" einen honduranischen Flüchtling. Zuvor sollen die Polizeikräfte die Unterkünfte in Tapachula umstellt haben. "Die Gewalt und der Missbrauch durch die Bundesregierung werden jeden Tag grausamer und demütigender", sagte Menschenrechtsaktivist Ramon Berdugo der honduranischen Zeitung.
Mexikos neuer linksgerichteter Präsident Andres Manuel Lopez Obdrador, der im Wahlkampf und zu Beginn seiner Amtszeit noch die Achtung der Rechte der Migranten versprochen hatte, deutete jüngst einen Kurswechsel an. Eine freie Durchreise von Zuwanderern ohne gültige Aufenthaltspapiere sei aus Gründen der Sicherheit für die Flüchtlinge nicht mehr möglich. US-Präsident Donald Trump fordert von Lopez Obrador ein hartes Durchgreifen gegenüber Migranten aus Mittelamerika, die ohne Papiere in Richtung USA reisen, und droht mit der Schließung der Grenze.
Bereits im Herbst hatte sich eine weltweit beachtete Migrantenkarawane aus Honduras auf den Weg in Richtung USA gemacht. Im nordmexikanischen Tijuana versuchten damals einige hundert Menschen, die US-Grenze zu stürmen, wurden aber von US-Beamten zurückgedrängt. Danach löste sich die Karawane in verschiedene Gruppen auf: Ein Teil der Migranten ist inzwischen in ihre Heimat zurückgekehrt, andere erhielten Asyl in den USA, wieder andere wollen in Mexiko bleiben. (kna)
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