Bildung und eine warme Mahlzeit für Familien in Bolivien

Als Padre Jesús nach Bolivien kam, wollte er einfach nur helfen: „Ich hatte mich informiert, in welchem Land ich am meisten gebraucht werde.“ In der Pfarrei San Agostín war die Not der Menschen offenkundig: „Der Hunger beherrschte das Leben der Familien – und mit leerem Bauch kann man nicht arbeiten oder lernen.“

Inzwischen lebt und arbeitet Padre Jesús seit fast 30 Jahren in der bolivianischen Pfarrei San Agostín. Die Menschen lieben und achten ihren aus Spanien stammenden Gemeindepfarrer wegen seiner herzlichen Art, mit der er sich unermüdlich für die Ärmsten einsetzt.


„Wir haben hunderten Kindern, Schwangeren und stillenden Müttern zu essen gegeben“, erinnert sich der 69-jährige Priester an die ersten Jahre. Heute ist der drängendste Hunger zwar eingedämmt, doch chronische Mangelernährung ist – wie überall in den Armenvierteln Boliviens – noch immer Alltag.

In den Kindergärten der Pfarrei gibt es deshalb täglich ein warmes Essen für die Kleinsten. Ganz nach Padre Jesús Grundsatz: „Gottesdienst ist für mich nicht nur Messe feiern. Gottesdienst ist auch, sich um die kümmern, die Hilfe und Unterstützung brauchen. Das ist ein Dienst an Gott.“ Diesen Dienst an Gott erfüllen er und seine Mitwirkenden in der Pfarrei auf vielfältige Weise – Adveniat unterstützt sie dabei.
 

In den Kindergärten der Pfarrei San Agostín gibt es nicht nur jeden Tag ein warmes, reichhaltiges Mittagessen, sondern auch liebevolle Förderung und Erziehung: Die Kinder werden zu Pünktlichkeit, Höflichkeit, Aufrichtigkeit, Verantwortung und Nächstenliebe erzogen.

„Gute Lehrer sind wichtig. Die Kinder brauchen sie als Vorbilder.“ Davon ist Schuldirektorin Ana-María Aguilar überzeugt. 

„Genauso wichtig wie der Unterricht für die Kinder ist die Ausbildung der Frauen und Mütter.“ 

 

Die Liebe Gottes bildet dabei die Grundlage des Miteinanders. Eltern wie Lucilla und José María Núnez wissen, wie wertvoll das für den weiteren Lebensweg ihrer Kinder ist. Sie wissen: „Hier kümmern sich die Erzieher mit viel Liebe und Geduld um jedes einzelne Kind. Wir sind sehr froh, dass unser Sohn Jaime in den Kindergarten geht.“

Darüber hinaus betreibt die Pfarrei Schulen. Der Lehrplan stimmt zwar mit dem der staatlichen Schulen in ganz Bolivien überein. Doch mit ihren christlichen Grundsätzen gehen sie weit darüber hinaus, um die Heranwachsenden bestmöglich zu fördern.

„Genauso wichtig wie der Unterricht für die Kinder ist die Ausbildung der Frauen und Mütter.“ Das betont Padre Jesús aus einem besonderen Grund: In der Region gibt es nicht genug Arbeit, um die Familien zu ernähren. Viele Männer sind deshalb auf der Suche nach Arbeit über Monate nicht bei ihren Familien. Für die Frauen ist das eine große Verantwortung. Ihnen die Geborgenheit und die praktische Unterstützung einer starken Gemeinde zu geben, ist deshalb eine wichtige Aufgabe. Die Kirche organisiert, neben Katechese und Erwachsenen-Alphabetisierung, Lerngruppen für Handarbeiten und berufliche Fähigkeiten.
 

„Indem wir über Gott sprechen und über die Frage, was er von uns im Leben erwartet, lernen wir, unser Leben selbst in die Hand zu nehmen.“

Milenka Canedo, Katechetin


Pfarrei San Agostín in Bolivien ist ein Beispiel dafür, wie der persönliche Einsatz von engagierten Priestern, Ordensleuten, Katecheten und Gemeindemitgliedern über viele Jahre Früchte trägt: Vom ursprünglichen Kampf gegen Hunger und Mangelernährung hin zur Schaffung nachhaltiger Zukunftsperspektiven durch Bildung und christliche Werte, die aus einzelnen Menschen eine Gemeinde werden lassen, die füreinander einsteht und einander auf dem Weg aus der Armut stärkt und ermutigt. Ihre Spende sorgt dafür, dass Adveniat dieses unersetzliche Engagement weiterhin fördern kann.

 

Für weitere Informationen, wie Sie die Armen in Lateinamerika und der Karibik mit einer Spende unterstützen können, wenden Sie sich gerne an:

Carmen Martínez
Abteilung Spenderkommunikation, Referat Besondere Spenden
Telefon 0201 1756-209, E-Mail: carmen.martinez(at)adveniat(dot)de