Dom Hélder Câmara in Worten

"Die Menschen belasten dich? Trag sie nicht auf den Schultern. Schließ sie in dein Herz."

"Wenn ein Mensch mit seinem Fingerabdruck ein Dokument zeichnen muss, weil er nicht schreiben kann – vielleicht ein für ihn entscheidendes Dokument, das er anstarrt, ohne irgend etwas zu verstehen, wenn er seine intimsten Gefühle für die ihm teuersten Menschen nicht in einem Brief ausdrücken kann und unfähig ist, die lieben Briefe zu lesen, die er erhält, dann versinkt er im Schweigen, das heißt: er ist einem Gefühl der Minderwertigkeit ausgeliefert."

"Der Lärm, der uns hindert, die Stimme Gottes zu hören, ist nicht, wirklich nicht, das Geschrei der Menschen oder das Fiebern der Städte und noch weniger das Sausen der Winde oder das Plätschern der Wasser. Der Lärm, der die göttliche Stimme erstickt, ist der innere Aufruhr gekränkter Eigenliebe, erwachenden Argwohns, unermüdlichen Ehrgeizes."

"Sag ja zu den Überraschungen, die deine Pläne durchkreuzen, deine Träume zunichtemachen, deinem Tag eine ganz andere Richtung geben – ja vielleicht deinem Leben. Sie sind nicht Zufall. Lass dem himmlischen Vater die Freiheit, deine Tage zu bestimmen."

"Mit welchen Worten gebietet Jesus uns, die Mitmenschen zu lieben? Er sagt: Wir sollen den Nächsten lieben. Das ist das Problem. Wir lassen uns leicht rühren, wenn wir von einem Unglück in einem fernen Land hören, wo Tausende obdachlos geworden sind. Schwierig, ja hart ist es, den zu lieben, der in unserer Nähe wohnt: den Nachbarn, den Arbeitskollegen oder das Gemeindemitglied."

"Wenn es den Kirchen gelingen würde, ihr Zeugnis aus den Verstrickungen des Geldes zu befreien! Wenn wir, die wir die andern bekehren wollen, persönlich, authentisch, ein Beispiel tiefer innerer Bekehrung geben würden!"

"Wann wird die Einsicht dämmern, dass eine Stadt in erster Linie durch den Mangel an Menschlichkeit zu einer hässlichen Stadt wird?"