Guatemala: Krankenstation als Hoffnung für die Armen

Millionen Menschen in Guatemala haben kein Geld für Arztbesuche und Medikamente. Viele sterben an Krankheiten, die heilbar sind. In dem kleinen Küstenort Iztapa betreiben drei Ordensschwestern eine Gesundheitsstation. Die Station ist Teil des Projekts AMICO, das die Krankenstation, eine kleine Schule und die Hilfe für die alten Menschen im Viertel umfasst.
 

Schwester Karla Bustamente versorgt täglich dutzende Patienten in der Krankenstation in Iztapa. In Guatemala, einem der ärmsten Länder Lateinamerikas, ist die Gesundheitsversorgung sehr schlecht. Die von Adveniat unterstützte Gesundheitsstation ist für viele die einzige Hoffnung und Hilfe. Foto: Pohl/Adveniat


Ohne Hilfe hätten Ashley und Jeslyn vermutlich nicht überlebt. Die Zwillinge kamen zu früh auf die Welt, stark untergewichtig und zu schwach zum Trinken. Doch für einen Arzt und erst recht für eine intensivmedizinische Behandlung fehlte das Geld.

"Wenn wir im ‚Hospitalito‘ keine Hilfe gefunden hätten, wären meine Mädchen gestorben“, sagt ihre Mutter Levis Vasquez. Die Familie wohnt weit ab auf dem Land, der Vater verdient ihren Lebensunterhalt mit Gelegenheitsjobs wie Autowaschen. In der liebevoll Hospitalito, „kleines Krankenhaus“, genannten Gesundheitsstation in Iztapa, im Südwesten Guatemalas, versorgte man die Zwillinge nach der Geburt mit hochkalorischer Milch und begleitete sie in den Folgemonaten.

Auch wer kein Geld hat, bekommt bei den Schwestern Hilfe

Heute merkt man den beiden Fünfjährigen ihren schweren Start ins Leben nicht mehr an: Vergnügt klettern sie auf den Bänken im Wartezimmer herum. Wieder sind sie im Hospitalito, dieses Mal zur Routineuntersuchung.
 


Drei Ordensschwestern betreiben die Gesundheitsstation in dem kleinen Küstenort am Pazifik. Täglich werden hier dutzende Patienten untersucht, behandelt oder geimpft. Eine Behandlung kostet umgerechnet rund vier Euro – aber auch wer kein Geld hat, bekommt Hilfe: „Für die Menschen, die hierhin kommen, nichts haben und sich keine Medikamente leisten können, ist es ein Ort der Hoffnung“, sagt Schwester Karla Bustamente, die 42-jährige Leiterin des Hospitalito.

In Guatemala, einem der ärmsten Länder Lateinamerikas, ist die Gesundheitsversorgung schlecht und wer kein Geld hat, kommt nur schwer an eine Behandlung und Medikamente. Oft sieht Schwester Karla Bustamente Neugeborene, die stark untergewichtig sind: „Manchmal zeichnet sich das schon in der Schwangerschaft ab, weil sich die Mutter nur von Tortillas und Bohnen ernähren kann“, erzählt sie. Viele Mütter seien gerade einmal 14 oder 15 Jahre alt. 

Die meisten Krankheiten wären vermeidbar

„80 Prozent unserer Patienten sind arm“, erklärt die Ärztin, „und wer arm ist, hat ein höheres Gesundheitsrisiko. Die meisten Krankheiten hier wären vermeidbar: Durchfall zum Beispiel oder Atemwegserkrankungen. Und Mangelernährung.“

 

Für die Schwestern ist neben der medizinischen Versorgung auch die gesundheitliche Aufklärung und Vorsorge eine wichtige Aufgabe: Denn viele wissen nicht, wie man sich gesund ernährt.

Regelmäßig fahren die Schwestern ins Umland, um den alten Menschen dort ein Mittagessen zu bringen. „Viele sind nicht mehr mobil. Keiner kümmert sich um sie, sie werden vergessen“, sagt Schwester Ivelisse.

„Uns ist wichtig, dass sich gerade auch die alten Menschen geliebt und wertgeschätzt fühlen“, so die selbst bereits 70-Jährige Schwester.


"In der Schule unterstützen wir die Kinder, wenn das Schulgeld oder Geld für Kleidung oder Bücher fehlt, und versorgen sie, wenn sie krank sind", erzählt die Schulleiterin Schwester Angelina. "Und wir vermitteln Werte wie Solidarität und Respekt, damit sie zu guten Menschen werden.“

Schulbesuch ist einzige Chance auf gesunde Mahlzeit

Für viele der Schüler ist der Schulbesuch die einzige Chance auf eine warme und gesunde Mahlzeit. „Es geht nicht nur um das Essen, sondern um umfassende, integrale Seelsorge“, sagt Schwester Ivelisse, die Oberin der Gemeinschaft.

Adveniat unterstützt die drei Ordensschwestern seit vielen Jahren. „Adveniat hilft uns zu helfen. Das ist eine fundamentale Stütze für uns“, betont Schwester Ivelisse. „Und dafür sind wir sehr dankbar!“ Mit ihrer Arbeit machen die Schwestern und ihre vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer das Leben der Menschen in Iztapa jeden Tag ein bisschen besser und gesünder. Helfen Sie Ihnen dabei!


Für weitere Informationen, wie Sie die Armen in Lateinamerika und der Karibik mit einer Spende unterstützen können, wenden Sie sich gerne an:

Carmen Martínez
Abteilung Spenderkommunikation, Referat Besondere Spenden
Telefon 0201 1756-209, E-Mail: carmen.martinez(at)adveniat(dot)de