Adveniat-Hauptgeschäftsführer: Heiligsprechung Romeros ist Ansporn und Stütze

Enthüllung des überlebensgroßen Bildes von Oscar Romero bei der Seligsprechungsfeier 2015. Foto: Adveniat/Pohl

Nach Angaben der italienischen Tageszeitung "Avvenire" steht der Heiligsprechung Oscar Romeros nichts mehr im Wege. Papst Franziskus habe ein Wunder auf Fürsprache Romeros anerkannt. Eine Frau mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung sei "auf wundersame Weise" geheilt worden. Nun soll der Märtyrer aus El Salvador heiliggesprochen werden.

Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Michael Heinz sieht in der anstehenden Heiligsprechung auch eine wichtige Anerkennung für die vielen Frauen und Männer in Lateinamerika, die wie Romero ermordet wurden, weil sie sich für eine gerechtere Welt eingesetzt haben. „Für die Menschen, die sich auch heute für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einsetzen, ist Romeros Heiligsprechung Ansporn und Stütze“, sagte Pater Heinz.

Der 2015 seliggesprochene Erzbischof von San Salvador, der am 24. März 1980 am Altar erschossen wurde, gilt in Lateinamerika bereits seit Jahrzehnten als Heiliger und Märtyrer. „Romero hat in seinem Leben Jesu Botschaft vom Reich Gottes für die Armen verwirklicht und ist bis zu seiner Ermordung am Altar dem Beispiel Christi radikal gefolgt“, betont Pater Heinz.

Schon Seligsprechung war „Balsam für die verwundete Seele des Volkes“

Schon seine Seligsprechung war laut Inés Klissenbauer, Mittelamerika-Referentin bei Adveniat, „Balsam für die verwundete Seele des Volkes von El Salvador“. Denn die Menschen hätten nach den Jahren des Bürgerkrieges nie Versöhnung oder Wiedergutmachung erfahren. „Es ist eine Anerkennung des großen Leides der Salvadoreños, aber auch ihres beständigen Kampfes für Gerechtigkeit und Frieden“, sagt die Adveniat-Referentin.

Adveniat selbst verbindet eine lange persönliche Geschichte mit Oscar Romero. Seit 1970 war er Projektpartner des Hilfswerks, reichte insgesamt 12 Projekte ein und besuchte einst die Adveniat-Geschäftsstelle in Essen.

Bis heute unterstützt Adveniat Romeros Heimatland. Seit der Gründung des Hilfswerks mit rund 4.000 Projekten. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist groß: „Der Reichtum der Reichen steht im krassen Gegensatz zur bitteren Armut, die im Land herrscht“, sagt Klissenbauer. Es fehle am Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und menschenwürdigem Wohnraum. Die Gewaltsituation sei jedoch das alles beherrschende Thema im Land. „Deshalb fördert Adveniat in El Salvador auch gezielt Projekte in der Friedensarbeit, die sich an die Bewohner der Armenviertel richten“, so Klissenbauer.

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